Ultraschall Med 2006; 27 - P_8_4
DOI: 10.1055/s-2006-953963

Sonographische Bestimmung des Antetorsionswinkels

Y Kutzenok 1, A Wowtschenko 1, V Mayko 1
  • 1Institut für Traumatologie und Orthopädie der Akademie für medizinische Wissenschaften der Ukraine, Kiev/UA

Problemstellung: Für die Beurteilung der Ausformung des Hüftgelenks (HG) ist es sehr wichtig den Antetorsionswinkel (AT-Winkel) genau zu bestimmen. Röntgenologische Messung ist mit der Strahlbelastung verbunden, für Monitoring passt sie deskalb nicht.

Patienten und Methode: Die Untersuchung des AT-Winkels wurde bei 67 Kindern mit Pathologie des HG im Alter von 2 bis 6 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mit den Röntgenaufnahmen des HG in zwei Projektionen mit der Korrektion der Projektionwinkel verglichen. Die Sonographie wurde nacheinander in frontaler und sagittaler Ebene in real time mode mit der gleichzeitigen medialen oder lateralen Rotation des Oberschenkels bis zur Lage des Schenkelhalses in der frontaler oder sagitaler Ebene durchgeführt. Wenn es nicht möglich war, den Oberschenkel zu rotieren, wurde das Becken zusätzlich rotiert, dabei legte man einen Wulst unter das untersuchte Gelenk (mediale Rotation) oder unter das kontralaterales Gelenk (laterale Rotation) unter. Die Rotation wurde mit dem an dem untersuchten Gelenk angebrachten Gravitationswinkelmesser gemessen. Der Schenkelhalswinkel (CCD Winkel) betrug auf dem Sagittalsonogram bei der Lage des Schenkelhalses in der Sagittalebene 180 Grad, bei der Lade in der Frotalebene war er minimal (entsprach dem Wirklichen). Auf dem Frontalsonogram war die Entfernung die laterale Fläche des großen Trochenters – die Darmbeinschaufel bei der Lage des Schenkelhalses in der Frontalebene maximal. Antetorsion war der Rotation, die für die Verlagerung des Schenkelhalses in die frontale Ebene erforderlich ist, oder 90 Grad minus Rotationswinkel, der für die Verlagerung in Sagittalebene nötig ist, gleich.

Ergebnisse: Die Ergenisse von drei Varianten der Bestimmung des AT-Winkels wurden summiert und dann durch drei dividiert. Divergenz der Ergebnisse der sonographischen und röntgenologischen Messung der AT betrug durchschnittlich 3,1 Grad und war in der Regel nicht größer als 5 Grad. Intraoperative Messung der Winkel der operierten Patienten bestätigte auch die Genauigkeit der beschriebenen Messmethoden

Schlussfolgerungen: Sonographische Methode der Besimmung des AT-Winkels ist einfach, nicht invasiv, und soll eine breite Anwendung in der orthopädischen Praxis finden.