Problemstellung: Die Duktoskopie gewinnt in der Diagnostik unklarer Mamillensekretion und/ oder intraduktaler
Proliferationen zunehmend an Bedeutung. Im Vergleich mit der Duktsonographie soll
die Wertigkeit der endoskopischen Milchgangsspiegelung anhand von 71 Fällen verglichen
werden.
Patienten und Methode: Es wurden retrospektiv die Duktsonographie mit der Duktoskopie verglichen und Durchführbarkeit,
Sensitivität und Spezifität untersucht. Dabei wurde die Vierfeldertafel zur Berechnung
von Sensitivität, Spezifität benutzt, ein histologisch unauffälliges Milchgangsepithel
galt als „gesund“, alle histopathologischen Abweichungen, unabhängig der Dignität
wurden als „krank“ bezeichnet.
Ergebnisse: Ausgewertet wurden 71 Duktoskopien, mit histologischen Korrelaten. Nach offener Biopsie
fanden sich 3 invasive und 8 DCIS, 3 ADH, 44 Papillome/ Papillomatose und 13 benigne
Befunde. Die Machbarkeit ist bei beiden Untersuchungen erwiesen (je n=71, 100%). Die
höhere Sensitivität zeigte die Duktsonographie (67,3%), im Vergleich mit der Duktoskopie
(55,2%). Die Spezifität der Duktsonographie und der Duktoskopie (je 61,5%) sind in
dieser Untersuchung gleich.
Schlussfolgerungen: Zum jetzigen Zeitpunkt zeigt sich eine bessere Wertigkeit der Duktsonographie gegenüber
der Duktoskopie, die Anwendbarkeit beider Diagnostika sind gleich gut möglich. Bezüglich
der Sensitivität ist die nicht invasive Duktsonographie der minimal-invasiven Duktoskopie
überlegen, die Spezifität beider Verfahren ist gleich. Endgültige Aussagen sind aber
erst nach einer prospektiven Untersuchung möglich, insbesondere über exakte Duktoskopie-Indikationsstellungen,
mögliche Reduktion der Anzahl der Untersuchungen und Reduktion der unnötigen offenen
Biopsien.
Duktoskopie: Milchgang mit multiplen rötlich-gelblichen Proliferationen (histologisch:
Papillom)