Ultraschall Med 2006; 27 - V_6_3
DOI: 10.1055/s-2006-953902

Die Sonographie verbessert die Qualität autologer Konzepte in der Gefäßchirurgie

S Krishnabhakdi 1, F Wenner 1, H Weiser 1
  • 1Diakonie-KH, Rotenburg (Wümme)/DE

Problemstellung: Autologe Konzepte in der Gefäßchirurgie nehmen deutlich zu. In einer retrospektiven Analyse haben wir untersucht, welchen Stellenwert die Gefäßsonographie in unserer Klinik bei der Umsetzung autologer Konzepte bei Hämodialyse-Shunts und infrainguinalen arteriellen Revaskularisationen hat.

Patienten und Methode: In einem 6-Monats-Zeitraum wurden alle Patienten retrospektiv erfasst, die sich Hämodialyse-Shunts (HS, n=61) und infrainguinalen arteriellen Revaskularisationen (iiaR, n=79) unterziehen mussten. Die Patienten wurden in 2 Gruppen (präoperativ mit oder ohne Sonographie) unterteilt und die 2-Jahres-Untersuchungsergebnisse gesondert berücksichtigt. bewertet wurden folgende Kriterien: OP-Zeit, Wundheilungsstörungen, autologe Rate, Zeitaufwand, Offenheitsraten. Der Einfluss der Venenqualität (Durchmesser, Duplikationen, Verengungen, Narben, variköse Transformationen) auf die Offenheitsrate wurde herausgestellt.

V. saphena magna normal und varikös.

Ergebnisse: Bei den präoperativ sonographierten Patienten ergaben sich folgende Vorteile: kürzere OP-Zeit (14%), weniger Wundheilungsstörungen bedingt durch das geringere OP-Trauma (4%), Erhöhung des autologen Anteils (21%), verlängerte Offenheitsraten vorallem in der Hämodialyseshuntchirurgie, bessere Ausbildung der Assistenten durch differenzierte hands-on OP-Planung.

Schlussfolgerungen: Die präoperative Sonographie ist eine den Patienten kaum belastende Untersuchung, die die Qualität der gefäßchirurgischen Versorgung signifikant verbessert. Die Vorteile für Patient, Therapeut und Einrichtung überwiegen den zeitlichen, personellen und apparatetechnischen Mehraufwand.