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DOI: 10.1055/s-2006-953870
Maternale Adnextumore in der Schwangerschaft Diagnostische Aussagekraft von US und MRI
Problemstellung: Aufgrund des Routineeinsatzes von Ultraschalluntersuchungen und der zunehmenden Qualifikation der Untersucher gelingt es in steigender Anzahl, Pathologien im Bereich der Adnexe frühzeitig darzustellen. Die Diagnose eines Adnextumors und eine gleichzeitige Schwangerschaft bieten für den behandelnden Arzt, die Patientin und nicht zuletzt für das ungeborene Kind ein großes Komplikationspotential hinsichtlich einer notwendigen operativen Intervention, oder auch der Möglichkeit einer malignen Entartung.
Patienten und Methode: Es wurden alle Schwangeren mit Neubildungen in der Adnexregion und nachfolgender operativer Sanierung im Zeitraum von 2005–06 in unsere Studie eingebracht. Die pränatalen Untersuchungsergebnisse wurden postoperativ histologisch verifiziert.
Ergebnisse: Pathologische Veränderungen an den Adnexen konnten bei 7 Patientinnen diagnostiziert werden. In 4 Fällen entdeckte man die Neubildungen als Zufallsbefund bei einer Routinesonographie in der Schwangerschaft, während die übrigen Pathologien primär durch klinische Symptome auffällig wurden. Zur diagnostischen Ergänzung des zuvor sonographisch erhobenen Befundes wurde bei jeder Patientin eine Magnetresonanztomographie durchgeführt. Bei 3 Patientinnen war es aufgrund eines akuten Geschehens, wie Stieldrehung eines Ovars, einer Tubargravidität und eines bilateralen fortschreitenden Ovarkarzinoms nötig, noch in der Schwangerschaft einen operativen Eingriff durchzuführen. 4 Patientinnen wurden engmaschig observiert und im Rahmen der Entbindung in Form einer primären Sectio caesarea operativ saniert. In dieser Gruppe fanden wir ein Zystadenom, ein Dysgerminom, ein zystisch degeneriertes Myom und einen Ovarialabszeß. In nahezu allen Fällen korrespondierte die histologische Diagnose mit den pränatal erhobenen Befunden.
Schlussfolgerungen: Ultraschall und MRI sind zwei einander ausgezeichnet ergänzende diagnostische Methoden, die das Potential besitzen, die meisten Adnextumore pränatal richtig zuzuordnen.