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DOI: 10.1055/s-2006-953831
Die Wertigkeit der endosonographisch gesteuerten Feinnadelpunktion in der Diagnostik neoplastischer Pankreastumoren
Problemstellung: Das Adenokarzinom des exokrinen Pankreas ist der häufigste maligne Pankreastumor mit der schlechtesten Überlebenschance aller gastrointestinalen Tumoren.
Patienten und Methode: In unserer Studie wurden die Trefferraten der CT, MRT, Sonographie und Endosonographie bezüglich der Tumordetektion und die Validität der endosonographisch gesteuerten Feinnadelpunktion in der Diagnostik solider und zystischer Pankreasprozesse und ihr Einfluss auf das therapeutische Management untersucht. Von Januar 2000 bis März 2003 wurden 153 Patienten einer EUS-FNP unterzogen. Alle Patienten wurden im follow up über 6 Monate nachbeobachtet.
Ergebnisse: Im Vergleich zur CT (80%), MRT (57,1%), Abdomensonographie (88,8%) wurde für die Endosonographie eine Trefferrate von 100% erreicht. Für das endosonographische T-Staging bei 26 operierten Patienten ergab sich eine Sensitivität von 73,3%, eine Spezifität von 85,9%, ein PPV von 69,2%, ein NPV von 84,4%. Für das endosonographische N-Staging in 25 Fällen wurde eine Sensitivität von 61,5%, eine Spezifität von 75%, der NPV mit 64,3%, der PPV mit 72,7% erreicht. Die Sensitivität der EUS-FNP betrug in der Gruppe der operierten Patienten 81,4%, die Spezifität 75%, der PPV 92,1%, der NPV 52,9%. In der Subgruppe der Patienten mit chronischer Pankreatitis betrug die Sensitivität für einen malignen Pankreastumor 50%, die Spezifität 91,7%, der PPV 60% und der NPV 80%. Bei 29 Patienten konnte aufgrund des TNM-Stadiums und der Tumorentität eine prognostisch aussichtslose Operation vermieden werden.
Schlussfolgerungen: Die EUS-FNP erlaubt in einer hohen Prozentzahl die Klärung der Dignität und Entität raumfordernder Prozesse des Pankreas und besitzt einen hohen Stellenwert im Staging solider und zystischer Pankreastumoren. Durch Sicherung der Tumorentität kann frühzeitig eine Entscheidung über das weitere Behandlungskonzept getroffen werden.