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DOI: 10.1055/s-2006-953824
Die extrakorporale Stosswellenlithotripsie bei Gallensteinen: Erfolgsrate nach 14 Jahren
Problemstellung: Die Kriterien für den Langzeiterfolg einer konservativen Therapie von Gallensteinen mittels extrakorporaler Stosswellenlithotripsie (ESWL) sind die Rezidivhäufigkeit von Gallensteinen sowie das Auftreten von Symptomen. Unsere Studie ist eine Verlaufsbeobachtung, die den Langzeiterfolg nach konservativer Therapie von Gallensteinen mittels ESWL über durchschnittlich 14 Jahre untersucht hat.
Patienten und Methode: In die Studie eingeschlossen wurden 36 Patienten (27 Frauen, 9 Männer; Durchschnittsalter 61±8 Jahre), deren symptomatische Gallensteine zwischen 1988 und 1991 mittels ESWL und oraler Gallensalztherapie erfolgreich behandelt wurden und die 1999 in der letzten Kontrolluntersuchung rezidivfrei waren. Die Verlaufsbeobachtung bestand aus Anamnese (Symptome, Medikamenteneinnahme, Fastenzeiten, Operation) und Sonographie der Gallenblase und der Gallenwege in nüchternem Zustand (im Stehen und Liegen, ggf. in Linksseitenlage).
Ergebnisse: Der Beobachtungszeitraum betrug bis zu 207 Monate (17 Jahre 3 Monate, Mittel 170±17 Monate). Neun von 36 Patienten (25%) hatten ein Gallensteinrezidiv nach im Mittel 13,8 Jahren. Es zeigten statistisch signifikant mehr Männer (2/9, 22%) als Frauen (7/27, 26%) ein Rezidiv (p<0,05). Andere Faktoren zeigten keinen signifikanten Unterschied, insbesondere nicht die Gallensteingröße und -anzahl. Vor der ESWL-Therapie hatten alle Patienten Gallenkoliken, im Falle eines Rezidivs nur 22%.
Schlussfolgerungen: Die Rezidivrate nach erfolgreicher ESWL ist niedriger als wir anhand der Ergebnisse von Langzeitstudien mit ausschließlich oraler Litholyse erwartet hätten. Die Rezidivwahrscheinlichkeit steigt über die Zeit hin an, in unserer Studie aber später und langsamer als in anderen Studien. Bei einer adäquaten Selektion profitieren v. a. ältere, multimorbide Patienten mit hohem Operationsrisiko von einer ESWL.