Problemstellung: Die Adenomyomatose ist eine nicht-entzündliche, nicht-tumoröse Erkrankung unklarer Ätiologie, die zu einer Wandverdickung der Gallenblase führt. Sie findet sich histologisch in bis zu 5% der Cholezystektomien. Die präoperative Unterscheidung von den zahlreichen anderen Ursachen einer verdickten Gallenblasenwand ist nicht immer einfach.
Patienten und Methode: Anhand typischer Kasuistiken aus den Jahren 2001–2006 werden in Bild und Video die typischen Erscheinungsformen der GB-Adenomyomatose demonstriert und den pathologischen Befunden gegenübergestellt. Es werden Kriterien herausgearbeitet, die die Unterscheidung von anderen Wandverdickungen, z.B. vom Gallenblasencarcinom ermöglichen.
Ergebnisse: Neben einer Verdickung aller Wandschichten führt die Adenomyomatose histologisch zu einer Erweiterung der Rokitansky-Aschoff-Sinus, die sich bei sorgfältiger Untersuchung sonographisch als kleine intramurale „Zysten“ nachweisen lassen. Ein drittes Kriterium sind intensive Echos mit Kometenschweifartefakten, die wahrscheinlich durch Einlagerung von Cholesterinkristallen in den Divertikeln entstehen. Im Farbdoppler bleibt im Gegensatz zum Carcinom die reguläre Gefäßarchitektur auch in der stark verdickten Wand erhalten. Anhand der Lokalisation kann man 3 Formen unterscheiden:
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die lokalisierte Form („polypartig“)
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die segmentale Form (meist im Fundus)
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und die generalisierte Adenomyomatose.
Schlussfolgerungen: Fortgeschrittene Formen der Adenomyomatose werden präoperativ häufig mit Tumoren der Gallenblase verwechselt. Die gezielte Suche nach den o.g. Kriterien gibt oft Hinweise auf eine benigne Erkrankung und erlaubt dann eine laparoskopische Operation. Zukünftige Untersuchungen sollten zeigen, ob die gezeigten Veränderungen endosonographisch noch zuverlässiger nachgewiesen werden können.
Segmentale Form der Adenomyomatose im Fundus mit umschriebener Wandverdickung, zystischen Arealen und Kometenschweifartefakten.
