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DOI: 10.1055/s-2006-953804
Neurotomie des N. thoracodorsalis bei Mammarekonstruktion mit gestielter M. latissimus dorsi Lappenplastik
Einleitung:
Zur Vermeidung von Eigenbewegungen, nach Brustrekonstruktion mit einer gestielten M. latissimus dorsi Lappenplastik wird die Neurotomie des N. thoracodorsalis durchgeführt.
Die Denervation soll Kontraktionen des Muskels bei bestimmten Bewegungen vermeiden, die zu einem grotesken Erscheinungsbild führen.
Methode:
Im Rahmen unserer Mammarekonstruktionsstudie wurden 14 Patientinnen nach Rekonstruktion mit M. latissimus dorsi Lappenplastik und durchgeführter Neurotomie nachuntersucht. Der Zeitpunkt der Rekonstruktion lag 4 Monate bis 2 Jahre zurück. Bei zwei Patientinnen wurde lediglich eine Neurotomie durchgeführt. Bei acht Patientinnen wurde eine Resektion des Nervens von 2,8 bis 3cm durchgeführt, bei fünf Patientinnen wurde zusätzlich ein Brustimplantat verwendet.
Resultat:
Bei 12 von 14 untersuchten Patientinnen wurde Reinnervation und somit Regeneration der muskulären Aktivität des M. latissimus dorsi beobachtet. Bei vier von fünf Patientinnen mit zusätzlichem Brustimplantat wurde eine Reinnervation festgestellt, ebenso wie bei beiden Patientinnen mit Neurotomie ohne Nervenresektion. Bei einer Patientin erfolgte bereits vier Monate nach Rekonstruktion mit Lappen, Implantat und Resektion des Nervens auf einer Strecke von 2,8cm eine Reinnervation.
Konklusion:
Die Reinnervation über den M. pectoralis major kann ausgeschlossen werden, da auch bei Patientinnen mit Brustimplantat die Regeneration erfolgte und hier der direkte Kontakt des MLD mit dem M. pectoralis major kaum vorhanden ist.
Da eine Reinnervation in 85% der untersuchten Patientinnen erfolgte, muss von einer hohen Regenerationspotenz über den N. thoracodorsalis ausgegangen werden. Um bei zukünftigen Patientinnen die axiale Reinnervation zuverlässig zu vermeiden, ist eine weitere Modifikation des bisherigen Konzeptes notwendig.