Hintergrund: Unterschiede in der Gewebeelastizität sind zur Dignitätsbeurteilung von Mammatumoren
nutzbar. Mittels der Realtime-Elastographie können elastischen Eigenschaften durch
farbcodierte Überlagerung des B-Bildes sofort dargestellt und zur Beurteilung einer
Herdläsion herangezogen werden. Ziel dieser Arbeit war es, die Sensitivität und Spezifität
der Elastographie im Vergleich zur B-Bild Sonographie und zur Mammographie zu beurteilen.
Methode: 300 Patientinnen mit histologisch gesicherten Mammabefunden (168 benigne, 132 maligne)
konnten in die Studie eingeschlossen werden. Das mittlere Alter lag bei 51 Jahren
(16–85 Jahre). Das B-Bild (HITACHI EUB 8500) wurde farbcodiert überlagert zur Darstellung
der Realtime Elastographie. Alle Bilder wurden von zwei, in Bezug auf Klinik und endgültiger
histologischer Diagnose unabhängigen, ebenfalls erfahrenen Gutachtern beurteilt. Die
Ergebnisse wurden mit der Mammographie, Histologie und dem Ultraschall verglichen.
Sensitivität und Spezifität wurden korreliert in Abhängigkeit der Brustdichte und
BI-RADS Kriterien.
Ergebnisse: Die Sensitivität und Spezifität ergaben für die Mammographie (87% / 85%) und für
die B-mode Sonographie (94% / 83%). Bei einer fast vollständigen Übereinstimmung beider
Begutachter (kappa: 0.86) in der Bewertung der Elastographiebilder, konnte mittels
Elastographie eine Sensitivität von 82% und eine Spezifität von 88% erzielt werden.
Bei Einsatz der Elastographie zeigten sich Vorteile gegenüber der B-Bild Sonographie
bei benignen Läsionen der BI-RADS Kategorie 3 (92% Spezifität) sowie bei lipomatöser
Involution (90% Spezifität).
Zusammenfassung: Bei der Elastographie wurde in der Dignitätsbeurteilung von Brustläsionen eine höhere
Spezifität bei etwas geringerer Sensitivität im Vergleich zur B-Bildsonographie erreicht.
Die Elastographie kann bei gutartigen Läsionen der BI-RADS Kategorie III und lipomätöser
Involution wegweisend sein.