Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_03_12
DOI: 10.1055/s-2006-952657

Tumor-spezifische Korrelation von Tumor M2-Pyruvatkinase (PK) beim Zervixkarzinom

S Schmidt-Petruschkat 1, S Kümmel 1, S Jeschke 2, S Korlach 3, S Korlach 2, J Sehouli 4, J Sehouli 5, W Lichtenegger 6, W Lichtenegger 5, A Thomas 2
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Duisburg-Essen, Essen
  • 2Charité Campus Mitte, KLinik für Gynäkologie, Berlin
  • 3Chirurgische Klinik 1, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • 4Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Osnabrueck, Osnabrueck
  • 5Klinik für Frauenheilkunde, Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • 6Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Friedrich-Schiller-Universtität Jena, Jena

Hintergrund: Pyruvatkinase (PK) ist ein Schlüsselenzym der Glykolyse. Proliferierende benigne Zellen exprimieren das tetramerische Isoenzym PK Typ M2 (M2-PK), welches sich in die dimerische Form während eines Tumorwachstums umwandelt (Tu M2-PK). Dies lässt vermuten, dass die Tu M2-PK als Tumormarker genutzt werden kann. Die vorliegende Studie soll den diagnostischen Wert von Tu M2-Pk bei Patientinnen mit einem Zervixkarzinom sowie bei Patientinnen mit präinvasiven Läsionen (CIN I-III) untersuchen.

Material und Methoden: Es wurden Plasmaproben von 116 Patientinnen untersucht, benutzt wurde der quantitative Sandwich-Enzym-Immunoessay für Tu M2-PK (ScheBo, Tech GmbH). Die Patientinnen wurden in drei Gruppen unterteilt, abhängig vom Schweregrad ihrer Erkrankung: Gruppe 1 (n=43): CIN I-III; Gruppe 2 (n=49): Zervixkarzinom FIGO-Stadium I-IV; Gruppe 3 (n=24): Zervixkarzinom-Rezidiv.

Ergebnisse: Die Gruppe der Zervixkarzinom-Rezidiv-Patientinnen hatte die höchsten Konzentrationen von Tu M2-PK (p<0.001) (Median: Gruppe 1–33.67, Gruppe 2–62.48, Gruppe 3–94.85 U/ml). Darüberhinaus gab es signifikante Unterschiede in bezug auf die FIGO-Stadien (höhere Konzentrationen bei fortgeschritteneren Stadien, p<0.0001). Im Gegensatz dazu gab es keine relevanten Unterschiede bei Patientinnen mit präinvasiven Läsionen (p<0.99). In der Auswertung der Korrelation mit Prognosefaktoren des Zervixkarzinoms (Lymphknotenstatus: N(+), N(-); Lymphangioinversion: L1, L0; Angioinversion: V1, V0 und Grading: G1–3) gab es signifikant höhere Werte bei positivem Lymphknotenstatus (N+) (p<0.001). Keine relvanten Unterschiede gab es in der Analyse der verschiedenen Tumorarten (Plattenepithelkarzinom, Adenokarzinom, adeno-squamöses Karzinom) (p=0.076).

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass Tu M2-PK als Marker zur Unterscheidung zwischen malignen und prämalignen Läsionen der Zervix uteri dienen kann. Darüber hinaus korreliert die Konzentration mit dem Tumorstadium.