Fragestellung/Methode: In einer retrospektiven Studie untersuchten wir das Outcome der operativen Therapie
des Genitalprolaps an unserer Abteilung zwischen 1999 und 2004.
Ergebnisse: Im beobachteten Zeitraum wurden 104 Frauen wegen eines Total- oder Subtotalprolaps
des Uterus beziehungsweise des Scheidenblindsackes an unserer Abteilung operiert.
65 Fälle mit Subtotalprolaps erfüllten die Kriterien des Stadium III des „pelvic organ
prolapse quantification system“; 39 Fälle mit Totalprolaps des Uterus und Prolaps
des Scheidenblindsackes wurden als Stadium IV klassifiziert. Das durchschnittliche
Alter zum Zeitpunkt der Operation betrug 69,5 (46–92) Jahre. In 101 Fällen wurde ein
vaginaler Zugang gewählt, während in drei Fällen Zusatzindikationen ein abdominales
Vorgehen erforderten. Intraoperative Komplikationen traten in Form von zwei Blasen-
und einer Rektumläsion auf. Postoperativ kam es zu einer Nachblutung und einem Harnwegsinfekt.
Im Follow up konnten wir 69 Frauen (=66%) über einen mittleren Zeitraum von 13 (1–55)
Monaten überblicken. In diesem Zeitraum fanden wir 13 Fälle eines Rezidivprolaps,
wobei 12 der Rezidive nach vaginalem Verfahren vorkamen (=11,5%).
Schlussfolgerung: Aus dem Vergleich unserer Daten mit publizierten Arbeiten lässt sich in Bezug auf
Rezidivraten kein Vorteil eines primär abdominalen Vorgehens ableiten. Die höhere
Morbidität der abdominalen Technik, die sich mit längeren Spitalsaufenthalten und
höheren Kosten zu Buche schlägt, ist zusätzlich ein wichtiger gesundheitspolitischer
und ökonomischer Faktor.