Einleitung:
Bei tubarer Sterilität kann entweder mit Hilfe einer rekonstruierenden Operation an
den erkrankten Tuben oder im Rahmen einer IVF-Therapie einem Paar der Kinderwunsch
erfüllt werden.
Methodik:
Von 1990–2001 wurden 426 Patientinnen (Pat.) (Alter 31 Jahre) aufgrund einer tubaren
Sterilität mikrochirurgisch operiert: es wurden Adhäsiolysen, Anastomosen, Fimbrioplastiken
und Salpingostomien durchgeführt. Bei weiteren 110 Pat. wurde von 1990–2000 eine Refertilisierung
(Refi) nach Sterilisation durchgeführt (34,4 Jahre). Es konnten insgesamt 287 Pat.
(und 76 Pat. nach Refi) erreicht und in die Analyse aufgenommen werden.
In der Analyse wurde nur die erste, dem Eingriff folgende Schwangerschaft (SS) berücksichtigt,
auch wenn nach einer EUG oder einem Abort eine normale SS eintrat.
Ergebnisse:
43,4% der operierten Frauen wurden schwanger (Refi: 75%), 29,2% (53,9%) wurden von
einem Kind entbunden, bei 7,9% (5,3%) trat eine EUG und bei 6,4% (15,8%) ein Abort
auf. Bei 56,8% (25,0%) trat postoperativ keine Gravidität ein.
Die Einzelanalyse der Operationsmethoden wird in der Tabelle 1 dargestellt.
Zusammenfassung:
Probleme der IVF-Therapien liegen in niedrigen Geburtenraten von <19% bei einer klinischen
SS-Rate von 28,0% (2003) und in der großen Anzahl der Mehrlingsschwangerschaften von
24,2% mit z.T. erheblicher konsekutiver mütterlicher und kindlicher Morbidität und
Mortalität. Aufgrund der erheblichen Eigenbeteiligung des Paares an einer IVF-Therapie
seit 2004 (GMG) ist die Nachfrage nach rekonstruierenden Eingriffen zuletzt deutlich
angestiegen.
Rekonstruierender Eingriffe bieten gegenüber der IVF-Therapie folegende Vorteile:
1. Wiederherstellung der natürlichen Konzeptionsfähigkeit
2. Wiederholte Schwangerschaften ohne erneute Therapie sind möglich
3. Insgesamt höhere postoperative Geburtenrate
4. Keine Mehrlingsproblematik – geringere Frühgeburts- und Sectiorate
5. Insgesamt niedrigere Behandlungskosten