Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_O_01_58
DOI: 10.1055/s-2006-952404

Management der cervikalen intraepithelialen Neoplasie (CIN III) in der Schwangerschaft–5 Kasuistiken

C Buhrmann 1, U Schindelin 2, T Neunhöffer 2, M Bulut 2, A du Bois 2
  • 1HSK, Dr. Horst Schmidt Klinik GmbH, Wiesbaden
  • 2Dr. Horst-Schmidt Klinikum Wiesbaden, Wiesbaden

Einleitung: Diagnostik und Behandlung der CINIII in grav. sollte sich an Leitlinien orientieren. In Deutschland können z.B. die Empfehlungen der AG-CPC herangezogen werden. Wir berichten von 5 Patientinnen mit hist. gesicherter CINIII in grav., die wir seit 9/04 in unserer Dysplasiesprechstunde betreuen. Kasuistiken: Die Frauen waren bei ED im Mittel 30 Jahre alt, in der 6.–23. SSW, GII-IV, PI-II (1x Z.n. II° Sectio, 4x Z.n. Spp). Drei Pat. haben einen OH für durchschn. 7a eingenommen, keine der Pat. hat geraucht. Alle Frauen haben auch vor der Grav. regelmäßig die KVU wahrgenommen. Bei 3 Pat. ergab sich zytol. erst nach einem kontrollbedürftigen Befund (1xPap IIw/1xPap IIID) der V.a. eine CINIII (Pap IVA), bei 2 Pat. ergab sich dieser direkt (1xPap IVA/1x Pap IVB). Keine der Pat. wies zuvor Auffälligkeiten auf. Es wurde jeweils bei Erstvorstellung unter kolposk. Be-urteilung nativ und nach Anwendung 3%-Essigsäure gezielt mind. eine „target biopsy“ (1–4) zur Histologie und ggf. HPV Typ. bei unbek. Vorbefund entnommen. Die TZ war in allen Fällen gut einsehbar (TZ1). Die Blutstillung erfolgte mittels Auftragen von Albothyllsg. Die Histologie ergab bei allen ein plattenepitheliales Ca in situ, die hr-HPV Typ. war in allen Proben positiv. Zur Beurteilbarkeit der Verlaufskontrollen alle 6–8 Wochen erfolgte eine digitale kolp. Bilddoku. Keine der Frauen wies einen Progreß der CINIII auf. Zwei Pat. wurden in der 38./39. SSW entbunden (1x I° Sectio bei BEL/1x SPP), 3 Pat. sind noch schwanger im 2./3. Trimenon. Die bereits entbundenen Pat. wurden nach Abschluss des Wochenbettes nochmals kolposkopiert, die CINIII hist. gesichert und ambulant in sano konisiert (2x LEEP). Schlussfolgerung: Die konservative Betreuung der CINIII in grav. ist unabhängig der SSW bei ED in einer Dysplasiesprechstunde gut durchführbar. Nach Aufklärung der Pat. und regelm. kolp.-histol. Verlaufskontrolle ist dieses Vorgehen mit keinem erhöhten Risiko für den Verlauf der Erkrankung/Schwangerschaft verbunden.