Dendritische Zellen sind antigenpräsentierende Zellen, die mittels Aktivierung zytotoxischer
T-Zellen zu einer spezifischen und effizienten Immunantwort führen. Mehrere Studien
berichten über den erfolgreichen Einsatz von aus Monozyten hergestellten dendritischen
Zellen (MoDC) in der Tumortherapie.
Bei n=142 Pat. mit metastasiertem Mammakarzinom bei Zustand nach konventioneller Therapie
wurde eine Immuntherapie auf der Basis dendritischer Zellen durchgeführt. Die dendritischen
Zellen (MoDC) wurden aus Monozyten der Pat. in vitro mittels rekombinanter Zytokine
(IL-4, GM-CSF) ausdifferenziert und bei Verfügbarkeit mit autologem Tumorzelllysat
gepulst. Die Vakzinierung erfolgte intradermal oder intravenös. Begleitend erfolgten
durchflusszytometrische Analysen zum Phänotyp der MoDC sowie Analysen immunologisch
relevanter Moleküle (MHC, ICAM-1, LFA-3) auf den Tumorzellen.
Bei n=55 Pat. (32%) konnte eine Therapieresponse (mediane Gesamtüberlebenszeit nach
Beginn der DC-Therapie: 28 Monate) mit 3-Jahres-Überlebensraten von 16% erzielt werden.
Bei Non-Respondern (n=87) betrug das mediane Gesamtüberleben 4 Monate und die 3-Jahres-Überlebensrate
1%. Unter bestimmten Kulturbedingungen weisen die MoDC der Pat. eine mit gesunden
Spendern vergleichbare Differenzierung auf. Durch Zugabe von IFN-alpha können die
funktionell wichtigen kostimulatorischen Moleküle CD80 und CD86 hochreguliert werden.
Die Analyse der Tumorzellen zeigte bei keinem der untersuchten Fälle eine komplette
Herunterregulierung der MHC-Moleküle sowie der Moleküle ICAM-1und LFA-3. Bei allen
Molekülen war jedoch eine hohe interindividuelle Varianz nachweisbar.
Eine Immuntherapie mit dendritischen Zellen ist auch bei der Behandlung von fortgeschrittenen
Mammakarzinomen wirksam. Die Therapie mit dendritischen Zellen kann durch Individualisierung
der Herstellungsmethode und durch individualisierte Begleittherapien verbessert werden.