Z Gastroenterol 2006; 44 - K78
DOI: 10.1055/s-2006-951267

Cholangiokarzinom nach Therapie von MM mit Bortezomib

PM Theruvath 1, M Zallinger Thurn 1, T Armbrust 1, G Ramadori 1
  • 1Universitätsklinikum Göttingen, Gastroenterologie und Endokrinologie, Göttingen, Germany

Einleitung: Die Diagnose eines zweiten Malignoms bei Patienten die am Multiplen Myelom erkranken, wird selten gestellt. Wir berichten über den Fall einer 1940 geborenen Patientin bei der im Alter von 63 Jahren ein Multiples Myelom (MM) diagnostiziert wurde. Nach erfolgloser Therapie mit Standardchemotherapeutika wurde die Patientin mit dem Proteasomeninhibitor Bortezomib (Velcade) behandelt. Im Verlauf entwickelte die Patientin hiernach ein Karzinom der extrahepatischen Gallenwege. Unter Gemcitabine (Gemzar) Therapie kam es zu einer Rückbildung des Tumors und zu einem gleichzeitigen Rezidiv des MM mit nahezu 100%iger Knochenmarksinfiltration, bei welchem unter hochdosierter Kortisontherapie eine Remission zu beobachten war. Die Gemzar Therapie wurde zunächst bei hervorragendem Zustand der Patientin ausgesetzt.

Schlussfolgerung: Bei dem ersten zugelassenen Proteasomeninhibitor ist zu bedenken, dass trotz diverser Studien uns nicht alle zellulären Entwicklungen bekannt sind, die durch die Inhibition der Denaturierung möglicherweiser toxischer Proteine hervorgerufen werden.