Einleitung: Die laparoskopisch assistierte Sigmaresektion zur Behandlung der chronischen Divertikulits
hat sich zwischenzeitlich weit verbreitet. Die bekannten Vorteile der minimalinvasiven
Technik haben dafür gesorgt, dass sie heute als eine Standardtherapie angesehen werden
kann. Nach wie vor zur Diskussion steht das Vorgehen im akuten Stadium der Divertikulitis,
speziell wenn eine gedeckte Perforation vorliegt.
Material und Methoden: In der Zeit von 10/2003 bis 5/2005 wurden in unserer Klinik 36 Patienten (17 w/19
m; Durchschnittsalter 56,3 a) mit einer akuten Sigmadivertikulitis und gedeckter Perforation
stationär aufgenommen. Kriterium für die Diagnose war eine typische Klinik und der
CT-morphologische Nachweis einer gedeckten Perforation. In der Klassifikation nach
Hansen und Stock handelte es sich in allen Fällen um ein Stadium IIb. Die Patienten
wurden antibiotisch behandelt, der Darm wurde bei Therapiebeginn antegrad mit Golitely
gespült und sie erhielten Astronautenkost. Nach Abklingen der Akutphase erfolgte innerhalb
von 5–8 Tagen nach stationärer Aufnahme die laparoskopisch assistierte Sigmaresektion.
Der Kostaufbau erfolgte ab dem ersten postoperativen Tag.
Ergebnisse: In allen Fällen bestätigte sich intraoperativ der Befund einer gedeckten Perforation,
teilweise fanden sich abgekapselte Abszesse. Alle Eingriffe konnten laparoskopisch
durchgeführt werden, es musste in keinem Fall umgestiegen werden. Die durchschnittliche
OP-Dauer betrug 140min (80–317min). Alle Anastomosen heilten per primam. Die Entlassung
erfolgte zwischen dem 4. und 17. postoperativen Tag (Durchschnitt 8,2d). Als Divertikulitis
assoziierte Komplikationen musste in zwei Fällen eine sekundäre laparoskopische Lavage
durchgeführt werden.
Schlussfolgerung: Die beschriebenen Fälle belegen, dass eine einzeitige, laparoskopische Therapie der
akuten, komplizierten Divertikulitis gerechtfertigt und komplikationsarm durchführbar
ist. Der Vorteil für den Patienten bezüglich des Krankheits- und Zeitverlaufes liegt
auf der Hand. Ob dies einer Wirtschaftlichkeitsanalyse unter dem derzeitigen Vergütungssystem
allerdings standhält sei dahingestellt.