Z Gastroenterol 2006; 44 - CP10
DOI: 10.1055/s-2006-951093

Ist die minimalinvasive Ösophagusresektion onkologisch adäquat (Video)?

T Böttger 1, A Terzic 1, M Müller 1
  • 1Klinikum Bremerhaven Reinkenheide, Klinik für Visceral- Thorax- und Gefäßchirurgie, Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Bremerhaven, Germany

Einleitung: Die Ösophagusresektion ist mit einer Morbidität von bis zu 50% und einer Mortalität von 10% behaftet. Pulmonale Komplikationen stehen hierbei im Vordergrund. Minimalinvasive Operationen weisen derartige Komplikationen vergleichsweise selten auf. Ziel dieser Untersuchung war es zu prüfen ob das Ausmaß der Lymphknotendissektion bei der minimalinvasiven Ösophagusresektion den onkologischen Anforderungen gerecht wird. Vorteile der minimalinvasiven Chirurgie auch bei der laparoskopischen Ösophagusresektion zum Tragen kommen.

Methoden und Patienten: Im Zeitraum 01.01.2003 und 31.01.2006 haben wir 26 laparoskopische Ösophagusresektionen bei 3 Frauen und 23 Männern durchgeführt und prospektiv analysiert.

Ergebnisse: Wir haben bei 9 Patienten laparoskopisch transhiatal mit collarer Anastomose, in 12 Fällen kombiniert laparoskopisch und thorakoskopisch und fünfmal kombiniert laparoskopisch und Thorakotomie operiert. An intraoperativen Problemen fand sich in einem Fall eine Ruptur der Klammernahtreihe am Schlauchmagen, zweimal konnte kein Kollaps der Lunge erreicht werden und einmal war der Schlauchmagen für die collare Anastomose zu kurz.

Für die transhiatale Technik verzeichneten wir eine Op Dauer von 165min (150–180), für das abdomino-thorakale Vorgehen von 300min (240–360). Der Blutverlust lag im Median bei 300ml. Im Median wurden abdominell 8 (5–12) und thorakal 4 (2–8) (bei stumpfer Dissektion) bzw. 16 (12–24) (bei thorakoskopischem Vorgehen) Lymphknoten disseziert. An chirurgischen Komplikationen fanden wir zwei cervicale Anastomoseninsuffizienzen, eine Leckage des Schlauchmagens und zwei Fisteln zwischen Schlauchmagen und Trachea. Die 30 Tage Letalität war 0%, die Krankenhaus Letalität bei 4% (n=1). Im Median lagen die Patienten postoperativ 1,5 Tage auf Intensivstation und wurden am 10 postoperativen Tag entlassen.

Schlussfolgerung: Unsere ersten Erfahrungen deuten darauf hin, dass bei der minimalinvasiven Ösophagusresektion eine adäquate Lymphknotendissektion möglich ist.