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DOI: 10.1055/s-2006-950964
Antineoplastische Effekte von Taurolidin in Kombination mit Zytokinen auf das abdominal disseminierte maligne Melanom – in vitro, ex vivo und Mausmodell
Hintergrund: In fortgeschrittenen Stadien des malignen Melanoms finden sich oft Metastasen im Bauchraum, welche den Krankheitsverlauf erheblich beeinflussen. Therapie der Wahl sind Kombinationen aus Immun- und Chemotherapie-ohne Einfluss auf die ÜLZ. Deshalb werden neue therapeutische Ansätze gesucht.
Taurolidin ist ein antineoplastisches Agens, das Apoptose induziert. Im Tierexperiment hemmt die nebenwirkungsarme Substanz Kolontumoren. In einer in-vitro und ex vivo Studie werden nun die Effekte der Kombination von Taurolidin mit melanomtoxischen Zytokinen untersucht. Folgend wurden in einem Mausmodell intraperitoneale und intravenöse Therapieoptionen geprüft.
Methodik: in vivo: Humane MeWo und SK-MEL28 Melanomzellen sowie gewonnene Zelllinien von acht Patienten (ex vivo) wurden 24h und 48h mit Taurolidin (0,05 bis 2mM: MeWo und SK-MEL28; 0,05–1,5mM in Patientenzell-Linien) behandelt. Darüber hinaus wurde die Wirkung der Kombination von Taurolidin mit verschiedenen Zytokinen (IFNα, IFNγ, TNFα, IL-1α, IL-1β, TGFβ, und IL-6) in verschiedenen Konzentrationsbereichen analysiert. Der Verlauf wurde nach 12h, 24h und 48h durch FACS (Apoptoserate) analysiert. Im Mausexperiment (C57/BL6) wurden bei 80 Tieren Melanomzellen ip und am Rücken der Tiere injiziert. Nach 7 Tagen wurden 2 Gruppen randomisiert und mit 1%, 2% oder 3%Taurolidin ip (14 Therapien) oder iv (4 Therapien) behandelt. 28 Tage nach Tumorzellapplikation wurden die Tiere obduziert und das Gesamttumorgewicht bestimmt.
Ergebnisse: in vitro: Nach 1mM Taurolidin und 24h in zeigte sich bei 55% MeWo und SK-MEL28 ein Zelltod, nach 48h 68%. ex vivo: Bei 1mM Taurolidintherapie wurde 100% Zelltod nachgewiesen. Der stärkste apoptotische Effekt trat nach 24h auf. Die Kombination mit Zytokinen hatte keinen apoptosesteigernden Effekt. Mausmodell: Eine ip-Therapie inhibiert abdominales Wachstum, eine iv-Therapie senkt Wachstum von Fernmetastasen schon bei geringen Dosen. Die Anzahl der Tumorimplantate korreliert mit der Dosis.
Schlussfolgerung: Taurolidin induziert in vivo und ex vivo Apoptose. Im Mausmodell (disseminiertes Melanom) kann die Substanz intraperitoneales und subkutanes Tumorwachstum verzögern. In einer Phase III Studie wird die Sicherheit bei iv Applikation überprüft.