Hintergrund: Additive Chemotherapien bei Rezidiven von Magen- oder Pankreaskarzinomen haben bei
erheblichen Nebenwirkungen zu keiner Verbesserung der Lebensqualität oder Überlebenszeitverlängerung
geführt. Taurolidin, eine neue antineoplastische Substanz führte bei über 30 Tumorzelllinien
zu Apoptose und hemmt im Tierexperiment intraperitoneales und metastatisches Tumorwachstum.
Der klinische, intravenöse Einsatz dieser neuen Substanz soll Sicherheit und Toxizität
bei Tumorpatienten überprüfen. Zusätzlich werden Lebensqualität und Verlauf erfasst.
Methodik: Nach histologischer-, klinischer oder radiologischer Sicherung eines Rezidives oder
einer R1/R2-Resektion wurden nach schriftlichem Einverständnis bisher 32 Patienten
eingeschlossen. Die intravenöse Therapie erfolgte für 7 Tage, 300mg/kg KG/Tag mit
2% Taurolin® über ein Portsystem. Es wurden: Blutbildkontrollen, Elektrolytkontrollen
und körperliche Untersuchung täglich, Tumormarker monatlich, EORTC-QLQ-C30 vor und
nach Behandlung, abdominale Bildgebungen zweimonatig durchgeführt.
Ergebnisse: Die elektrolytfreie Substanz führte zu keiner Veränderung der venösen Elektrolyt-
oder Hamatopoeseparameter wie von anderen Chemotherapeutika bekannt. Es wurden keine
kardiologischen-, pulmonologischen-, renalen-, oder hepatogenen Funktionsbeeinträchtigungen
registriert. Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Die zentral-venöse Therapie mit 2% Taurolidin ist im klinischen Einsatz sicher und
führte in unserer Studie zu keinen relevanten organischen oder laborchemischen Nebenwirkungen.
Die Lebensqualität bleibt bis in das Endstadium der Erkrankung kaum beeinträchtigt.