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DOI: 10.1055/s-2006-950946
Die unmittelbare Reoperation verbessert die Prognose des incidentellen T1b Gallenblasenkarzinoms
Einführung: Die unmittelbare Reoperation im Anschluss an die primäre Resektion eines okkulten Gallenblasenkarzinoms ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Bei T2- Tumoren und fortgeschritteneren Stadien wird in den Leitlinien eine Reoperation vorgesehen. Bei T1- Tumoren genügt die alleinige Cholezystektomie. In der internationalen Literatur jedoch herrscht Unklarheit, ab wann ein solcher Eingriff stattfinden soll.
Manche Autoren empfehlen schon ab T1b. Andere Autoren empfehlen eine Reoperation nur bei positiven Resektionsrändern. Einige Publikationen unterteilen T2- Tumore nach ihrer subserosalen Infiltrationstiefe und machen die Radikalität des Eingriffs davon abhängig.
Es stellt sich die Frage, ob T1 Tumore über die gültigen Leitlinien hinaus von einer Reoperation profitieren oder ob dies nur eine zusätzliche Letalität darstellt, ähnliches gilt für T3 und T4 Tumore.
Material und Methode: Die Grundlage der Datengewinnung stellt das CAES/CAMIC- Zentralregister: Okkultes Gallenblasenkarzinom.
Ergebnisse: Zurzeit sind 427 Fälle von incidentellem Gallenblasenkarzinom registriert. Bei 43 Patienten mit T1b- Tumor erfolgte keine unmittelbare Reoperation. Bei 17 Patienten mit T1b- Tumor erfolgte eine unmittelbare Reoperation. Die Überlebenskurve nach Kaplan Meier berechnet für Patienten mit T1b- Tumoren mit und ohne unmittelbarer Reoperation. zeigt ein besseres Überleben ein reoperierte T1b- Tumore.
77 Patienten mit T2- Tumoren erhielten eine unmittelbare Reoperation, bei 108 Patienten mit T2- Tumor wurde auf eine Reoperation verzichtet.
Die Überlebenskurve nach Kaplan Meier berechnet für Patienten mit T2- Tumoren mit und ohne unmittelbare Reoperation zeigt ein besseres Überleben für reoperierte T2- Tumore. Bei T3 und T4 Tumore scheint sich keine wesentliche Verbesserung der Überlebensrate für reoperierte Patienten im Stadium T3/4 zu zeigen.
Diskussion: In unserem Patientengut scheint sich eine Tendenz abzuzeichnen, dass sowohl T1- Tumore, als auch T2- Tumore von einer Reoperation profitieren könnten(log- rank, p>0.05).
Im Stadium T3 und T4 hingegen scheint es trotz Reoperation zu keiner Verbesserung der Überlebensrate zu kommen. (log- rank, p>0.05).