Z Gastroenterol 2006; 44 - P324
DOI: 10.1055/s-2006-950928

Epigenetische Veränderungen von p16 als Marker des hepatozellulären Karzinoms

A Csepregi 1, J Hoffmann 1, C Röcken 2, M Pross 3, P Malfertheiner 1, M Ebert 4
  • 1Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Germany
  • 2Charité Berlin, Institut für Pathologie, Berlin, Germany
  • 3Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Chirurgie, Magdeburg, Germany
  • 4TU München, II. Medizinische Klinik des Klinikum rechts der Isar, München, Germany

Hintergrund: Die Differentialdiagnostik der Lebertumore stellt sich häufig als Herausforderung für den Klinikern und Pathologen dar.

Ziel: Untersuchung des diagnostischen Stellenwertes epigenetischer Veränderungen des p16-Gens sowie der p16-Expression bei Patienten mit Lebertumoren.

Methoden und Patienten: Tumor- (T) und Nicht-Tumor- (NT) Gewebeproben von 85 Patienten mit [HCC (n=33), Lebermetastasen [(n=34; kolorektalem Karzinom (n=29), Magenkarzinom (n=2), Mammakarzinom (n=2) und Nierenzellkarzinom (n=1)], cholangiozellulärem Karzinom (CCC) (n=11)], und gutartigem Lebertumor (fokale noduläre Hyperplasie (n=6) und Leberzelladenom (n=1)] wurden mit der Methylight-Analyse, untersucht. Ein Methylierungsgrad (PMR) >4% wurde als positiv bewertet. Die p16 Proteinexpression wurde durch Immunhistochemie evaluiert. Die Graduierung der Immunfärbung erfolgte mittels eines Score-Systems (IRS=Immunoreaktivitäts-Score; Grad 0=keine Expression und Grad 6=starke Expression).

Ergebnisse: Das p16-Gen war bei 23 Patienten mit HCC (69,7%) mit einer durchschnittlichen PMR von 42,34±27,8% hypermethyliert. Sechs Lebermetastasen mit einer PMR von 31,85±18% und nur eine CCC-Probe wiesen eine Methylierung auf. Eine p16-Methylierung konnte nur in einer nicht-Karzinom Probe (1/99=1%) nachgewiesen werden. Das p16-Protein wurde in keinem Zellkern der HCC-Proben (IRS:0) exprimiert, jedoch wiesen alle Metastaseproben eine starke p16-Expression (IRS:5,3) auf. Die extraläsionalen (NT) Proben, bei denen keine signifikante Leberfibrose nachweisbar war, zeigten eine sehr schwache Immunfärbung für p16 (IRS: 0,56). Bei Patienten mit fortgeschrittener Leberfibrose oder CCC konnte dagegen eine mittelstarke p16-Expression detektiert werden (IRS: 2,67).

Schlussfolgerung: Die p16-Methylierung mit dem Verlust der p16-Proteinexpression ist ein Marker des HCC und erlaubt die nicht-HCC Lebertumore von dem primären Leberkrebs zu differenzieren.