Z Gastroenterol 2006; 44 - P302
DOI: 10.1055/s-2006-950906

Aktivierung von Rap1 in AGS-B-Zellen

R Lorenz 1, M Porzner 1, G Adler 1, T Seufferlein 1
  • 1Medizinische Klinik, Innere Medizin I, Ulm, Germany

Einleitung: Gastrin stimuliert die Säuresekretion der Parietalzellen des Magens. Nebenbei spielt es eine Rolle als Wachstumfaktor und kontrolliert noch eine Reihe anderer wichtiger Zellprozesse wie die Regulation der Magenmukosa oder die Proliferation enterochromaffin-ähnlicher Zellen.

Ziele: Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es den Einfluss von Gastrin auf Rap1, eine kleine GTPase, in AGS-B-Zellen (mit dem Gastrin/CCK-B Rezeptor stabil transfizierten AGS-Zellen), zu untersuchen. Rap1 spielt eine wichtige Rolle bei der zellulären Differenzierung, Adhäsion und Zellmigration. Im weiteren wurde noch der Einfluss auf die Erk-Kinase analysiert.

Methodik: Aktives Rap1 in den AGS-B-Zellen wurde durch ARIA bestimmt (affinity precipitation assay). Die MAP-Kinase-Aktivität wurde durch die Verwendung von phosphospezifischen Antikörpern gegen ERK1/2 analysiert. Endogenes Rap1 wurde durch Gastrin (100 nM), den spezifischen Epac1-Aktivator 8-pCPT-2'-O-Me-cAMP (100 mM) und durch Forskolin (50 nM) stimuliert.

Ergebnis: Wir konnten zeigen dass Gastrin zu einer Aktivierung von Rap1 in AGS-B-Zellen führt. Dieser Effekt war maximal nach 10 Minuten. Im Vergleich mit anderen Rap1-Aktivatoren (Forskolin, Me-cAMP) führte die Stimulation mit Gastrin zu der größten Rap1-Aktivität. Gastrin führte ebenso zu einer Aktivierung der Erk-Kinase. Wurden die AGS-B-Zellen mit Forskolin/Me-cAMP stimuliert zeigte sich eine Abnahme der Erk-Phosphorylierung.

Schlussfolgerung: Unsere Erbebnisse zeigen eine Verbindung zwischen Gastrin und der kleinen GTPase Rap1 in AGS-B-Zellen auf. Durch die Stimulation mit Gastrin kommt es zu einer Aktivierung von Rap1 und Erk. Interessanterweise zeigt sich bei der Stimulation mit Forskolin, einem unspezifischen Aktivator von Rap1, neben der Aktivierung von Rap1 eine Reduktion der Erk-Aktivität. Ein spezifischer Rap1-Aktivator, Me-cAMP, führt ebenfalls zu einer Inhibition von Erk. Dies lässt darauf schließen dass bei einer Stimulation mit Gastrin noch andere, von Rap1 verschiedene Signalwege aktiviert werden welche zu einer Erk-Aktivierung führen. Die unter einer Rap1-Aktivierung beobachtete Erk-Inhibition spricht für einen antiproliferativen Effekt von Rap1 in AGS-B-Zellen.