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DOI: 10.1055/s-2006-950858
Irbesartan plus Propranolol versus Propranolol Monotherapie zur Portaldrucksenkung bei Leberzirrhose: Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie
Hintergrund: Zur dauerhaften Portaldrucksenkung bei Leberzirrhose und portaler Hypertension sind unselektive Betablocker die Medikamente der Wahl. Obwohl Angiotensin-Rezeptorantagonisten möglicherweise den intrahepatischen Gefäßwiderstand senken können, konnten sie sich als Monotherapie der portalen Hypertension aufgrund systemischer und renaler Komplikationen nicht durchsetzen. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob eine Kombinationstherapie aus Propranolol und einem Angiotensin-Rezeptorantagostisten der etablierten Monotherapie mit Propranolol zur Portaldrucksenkung überlegen ist.
Methoden: 32 Patienten mit Leberzirrhose und portaler Hypertension wurden eingeschlossen (Child A/B/C: 13/18/1, Ätiologie: 16 Alkohol, 13 Virushepatitis, 3 Sonstige; Bilirubin 1,4±1,1mg/dl, Kreatinin 0,86±0,20mg/dl, Lebervenenverschlussdruckgradient (HVPG) 18,7±5,3mm Hg). Nach einer initialen HVPG-Messung wurden alle Patienten mit 2×20mg Propranolol täglich behandelt. Zusätzlich wurde randomisiert und doppelblind entweder Placebo (n=15) oder Irbesartan (einschleichende Dosierung, bis zu 300mg täglich (n=17)) verabreicht. Nach acht Wochen Therapie erfolgte unter laufender Studienmedikation eine erneute Messung des HVPG.
Ergebnisse: Ein Patient im Verumarm (Propranolol plus Irbesartan) musste aufgrund einer Ösophagusvarizenblutung die Studie vorzeitig abbrechen. In beiden Therapiegruppen wurde ein signifikanter Abfall des Lebervenenverschlussdruckgradienten erreicht (Propranolol plus Irbesartan von 19,5±5,9mm Hg auf 16,6±4,6mm Hg mm Hg, mittlere Abnahme 11%, p<0.05; Propranolol plus Placebo von 17,8±4,3mm Hg auf 15,1±4,5mm Hg, mittlere Abnahme 13,2%, p<0.02). Hämodynamische oder renale Komplikationen wurden nicht beobachtet.
Zusammenfassung: Bei Patienten mit Leberzirrhose und portaler Hypertension hat eine Kombinationstherapie aus Irbesartan plus Propranolol keinen stärkeren portaldrucksenkenden Effekt als die etablierte Monotherapie mit Propranolol.