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DOI: 10.1055/s-2006-950844
Einflussfaktoren auf die Prognose des incidentellen Gallenblasenkarzinoms
Einführung: Mehr als 75% der Cholecystektomien werden laparoskopisch operiert und weniger als 1/3 aller Gallenblasenkarzinome sind präoperativ bekannt. Seit den ersten Beschreibungen von Port- site metastasen und Tumorabsiedlungen wird vermutet, dass die Laparoskopie die Prognose von okkultem Gallenblasenkarzinom verschlechtert.
Methode und Material: 1997 hat die chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Endoskopie (CAE) der deutschen Gesellschaft für Chirurgie ein Register gegründet, welches alle Fälle von postoperativen Zufallsbefund„ Gallenblasenkarzinom“ sammelt, egal ob die Cholezystektomie laparoskopisch oder offen durchgeführt wurde. Ziel ist es den Verlauf der Patienten zu beobachten und die Frage zu klären, ob die Laparoskopie tatsächlich einen negativen Einfluss auf die Prognose des okkulten Gallenblasenkarzinoms hat.
Ergebnisse: 427 Fälle von okkultem Gallenblasenkarzinom sind bis dato gemeldet worden. 229 Patienten wurden laparoskopisch operiert, 130 offen und bei 68 Patienten erfolgte ein intraoperativer Umstieg. Es wurden 88 T1- Karzinome, 192 T2- Karzinome, 84 T3- Karzinome, 33 T4- Karzinome und 15 Fälle von Carcinoma in situ Fällen gemeldet. Die Kaplan- Meier – Kurve zeigt eine 5JÜR von 39% für die Laparokopie und 30% für die konventionelle Technik. Bei den insgesamt 88 T1 Karzinomen zeigt die Kaplan- Meier- Kurve eine 5JÜR von 45% für laparoskopisch und 50% für konventionell operierte Patienten. Bei den insgesamt 192 T2 Karzinomen zeigt die Kaplan- Meier- Kurve eine 5JÜR von 38% für laparoskopisch und 25% für konventionell operierte Patienten. Auch für T3/4- Tumore zeigt die Laparoskopie keinen Nachteil. Bei insgesamt 225 Patienten war eine Einteilung in die Tumorstadien Ia- IV möglich. Ein wesentlicher Nachteil für die Laparoskopie konnte auch unter Berücksichtigung der Tumorstadien nicht gezeigt werden.
Diskussion: Die Überlebensrate ist signifikant höher (p<0,05)für die laparoskopisch operierten Patienten. Nach Analyse der Überlebensrate anhand der T- Kriterien und UICC/AJCC- Stadien, kann dies nicht damit erklärt werden kann, dass die Laparoskopie die weniger fortgeschritten Stadien operiert. Der Zugangsweg scheint also keinen Einfluss auf die Prognose zu haben.