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DOI: 10.1055/s-2006-950815
Laparoskopische Parameter als Prädiktoren für die Entwicklung eines Hepatozellulären Karzinoms bei Leberzirrhose
Zielsetzung: Bei kompensierter Leberzirrhose gewährleistet auch ein regelmäßiges Screening die frühe Diagnosestellung eines HCC nicht sicher. Wir untersuchten 441 konsekutive Patienten mit Leberzirrhose hinsichtlich laparoskopischer Prädiktoren für die Entwicklung eines HCC:
Methode: Untersucht wurden alle Laparoskopien 01/97–12/02 mit dem Befund einer Leberzirrhose. Verblindete Beurteilung der Videobandaufzeichnungen durch einen erfahrenen Untersucher hinsichtlich folgender Parameter: Größe der Zirrhoseknoten, Irreguläre Zirrhoseknoten, Atrophie rechter/linker Leberlappen, portale Hypertension, vergößerter Lobus caudatus.
Erfasste Patientendaten zum Zeitpunkt der Laparoskopie: Child Pugh Stadium, Varizen. Die Entwicklung eines HCC basierend auf vorliegenden histologischen Befunden (Biopsate, Resektate, Explantate). Nachverfolgung der Patienten bis 12/04.
Ergebnisse: Im Zeitraum Screening von 571 konsekutiven Laparoskopien mit Leberzirrhose, auswertbar 441. Ätiologie der Zirrhosen: HCV 39,1%; HBV 13,4%; AIH, PBC, PSC 15,1%, Toxisch 20%, Andere 12,3%. Child Pugh Std. bei Laparoskopie: Std. A 72,8%; B 14,5%; C 12,7%. Varizenblutung im Beobachtungszeitraum bei 11,3% (n=50); LTX bei 8% (n=35), Versterben bei 6,6% (n=29). Diagnose eines HCC bei 7,9% (n=35) histologisch im Mittel 9 Monate nach Laparoskopie.
Folgende laparoskopischen Parameter traten in der Gruppe, die ein HCC entwickelte, signifikant häufiger auf: Irreguläre Regeneratknoten (77,1% vs. 27,1%) und Atrophie des rechten Leberlappens (65,6% vs. 28,9%) (p<0.001 Fisher Test). Patienten, die ein HCC entwickelten, wiesen ein höheres Child Pugh Stadium auf (Std. C 28,6% vs. 11,3% p=0.002), häufiger Varizen (48,6% vs. 24,4% p=0.003) und Varizenblutungen (28,6% vs. 9,9% p=0.003).
In der logistischen Regressionsanalyse waren die Parameter Irreguläre Regeneratknoten (95% Konfidenzintervall 0,039% –0,35%), Atrophie des rechten Leberlappens (0.096%-0.725%) und Lymphangiektasien der Leber (1,425% –20.261%) mit dem Auftreten eines HCC assoziiert.
Schlussfolgerung: Das Vorliegen irregulärer Regeneratknoten und die Atrophie des rechten Leberlappens in der Laparoskopie sind signifikante Prädiktoren für die Entwicklung eines HCC.