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DOI: 10.1055/s-2006-950814
Der Bilirubinanstieg bei Verschlussikterus ist teilweise bedingt durch eine stressinduzierte Induktion der Hämoxygenase-1
Einleitung: Die Hämoxygenase (HO)-1 ist ein stressinduzierbares Enzym, welches NADPH abhängig Häm in Eisen, Biliverdin und Kohlenmonoxid verstoffwechselt. Durch den Hämabbau nimmt sie damit nicht nur die Aufgabe als Entgiftungssystem wahr, sondern beeinflusst durch den sinusoidalen Vasodilator Kohlenmonoxid auch die Durchblutungsregulation der Leber. Nachdem wir bereits gezeigt haben, dass es bei einer akuten (3 tägigen) Gallengangsligatur zu einer HO-1 Expression in der Leber kommt, stellten wir uns im folgenden die Frage, welcher Bedeutung der HO-1 Induktion für die endogene Bilirubinproduktion bei einem Verschlussikterus zukommt.
Methodik: 24 männliche Sprague Dawley Ratten (SPDR) erhielten entweder eine Gallengangsligatur (BDL) oder eine Shamoperation (Sham). Sowohl in einer BDL als auch einer Shamgruppe wurden SnMP-IX 10µmol/kgKG zur Blockade der HO-1 Aktivität intravenös verabreicht. 3 Tage nach BDL bzw. Sham-OP erfolgte eine Blutabnahme für eine Blutgasanalyse mit Bestimmung von CO-Hb und Serumbestimmungen der Leberenzyme und von freiem Hämoglobin (fHb).
Ergebnisse: Gabe von SnMP alleine bzw. die Sham Operation führten zu keinem signifikanten Anstieg des Bilirubin. Hingegen führte HO-1 Blockade bei BDL-Tieren zu einer signifikanten Reduktion der Bilirubinkonzentration gegenüber Tieren mit BDL ohne Gabe von SnMP. Weder CO-Hb noch fHb erwiesen sich als anwendbare Aktivitätsmarker der HO.
Schlussfolgerungen: Im Modell des Verschlusses der extrahepatischen Gallenwege ist der systemisch beobachtbare Anstieg von Bilirubin auch partiell Folge einer vermehrten HO-1 Induktion.