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DOI: 10.1055/s-2006-950786
Leberspezifische Überexpression von PDGF-B führt zu akzelerierter Tumorprogression im chemischen Karzinogenesemodell (DEN/Phenobarbital)
PDGF-B ist ein Wachstumsfaktor, der eine hohe Aktivität in mesenchymalen Zellen aufweist. Die proproliferative und profibrogene Wirkung konnte in vitro und in vivo belegt werden. Eine Analogie zu v-sis Onkogenen und eine vermehrte Expression von PDGF-B und PDGFR-ß im Tumorgewebe (Oligodendrogliome) aber auch in zirrhotischem Lebergewebe warf die Frage einer möglichen Beteiligung des PDGF-Signalwegs im Rahmen von Tumorgenese in der Leber auf.
In unserem Modell wurden FVB/NHSD PDGF-B transgene Mäuse mit leberspezifischer Überexpression von PDGF-B (Alb/PDGF-B) in einem Karzinogenesemodell (DEN/Phenobarbital) mit Wildtypmäusen verglichen. Die Entwicklung von Lebertumoren wurde durch ip.-Iniektionen von Diethylnitrosamin am 8 Lebenstag iniziiert. Phenobarbital p.o. diente als Tumorpromotor. Im Alter von 4 Monaten fanden sich in PDGF-B transgenen Tieren im Mittelwert 1.2 maligne Läsionen/Maus in der Leber, bei 6 Monate alten Mäusen zeigten sich im Schnitt 7.7 Läsionen/Maus. Im Vergleich hierzu entwickelten Wildtyptiere unter DEN/P henobarbital im Schnitt signifikant weniger Läsionen (0.4 Läsionen/Maus).
Im DEN/Phenobarbital Modell der Hepatokarzinogenese zeigte die Überexpression von PDGF-B eine starke Akzeleration der Entstehung von hepatozellulären Karzinomen. Die Überexpression von PDGF-B in der Leber führte alleine nicht zu Entwicklung von tumorösen Leberläsionen. Laufende Untersuchungen sollen nun den Mechanismus der beschleunigten Tumorprogression durch PDGF-B klären.