RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2006-950719
Die Pankreatitis in Patienten mit primärem Hyperparathyreodismus ist deutlich assoziiert mit der N34S Mutation im SPINK1 Gen
Hintergrund: Die Hypercalcämie bei Patienten mit primärem Hyperparathyreodismus (pHPT) gilt als Auslöser für die Entstehung einer Pankreatitis. Letztendlich scheint dieser Zusammenhang aber nur milde ausgeprägt, denn die Inzidenz-Raten in großen Kollektiven liegen nur zwischen 1,5 und 3,5%. Wir wollten daher untersuchen, ob für die Entstehung einer Pankreatitis andere genetische Risikofaktoren eine Rolle spielen. Dazu wurde eine Kohorte von 826 Patienten mit pHPT untersucht, die bereits prospektiv in den Jahren 1987–2002 charakterisiert worden war.
Methoden: Unter den 826 Patienten mit pHPT konnten 38 mit einer Pankreatitis (4.6%) identifiziert werden. DNA war von 25 dieser Patienten (12 Frauen und 13 Männer) vorhanden, die mit DNA von 25 pHPT Patienten ohne Pankreatitis gematched wurde. Die DNA Proben wurden mittels Schmelzpunkt-Analyse und Sequenzierung auf Mutationen im Serin Protease Inhibitor Kazal Typ I Gen (SPINK1 N34S) und dem Kationischen Trypsinogen (PRSS1 N29I und R122H) analysiert.
Ergebnisse: 4 von 25 Patienten mit einem pHPT und Pankreatitis hatten eine N34S Missense Mutation im SPINK1-Gen (16%) (OR 9.33; Konfidenz Intervall 1.6–54.3; p<0.0014), wohingegen keine der 25 Kontrollen eine Mutation aufwies. Die Calcium-Level in den Pankreatitis-Patienten [3.1 mmol/l] unterschieden sich nicht signifikant von dem Mittelwert des gesamten Kollektivs [2.76 mmol/l].
Schlussfolgerung: Die Pankreatitis im primärem Hyperparathyreodismus ist stark assoziiert mit der N34S Mutation im SPINK1-Gen.