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DOI: 10.1055/s-2006-950690
Zur chirurgische Therapie bei der akuten komplizierten Divertikulitis Techniken und Ergebnisse
Einleitung: Die komplizierte Divertikulitis mit Fistel, Abszedierung, Perforation oder Peritonitis bedarf einer stadienabhängigen Therapie. Dabei kommt die chirurgische Therapie der Stadien II – IV nach Hinchey zur Anwendung; das betrifft sowohl das laparoskopische als auch das konventionelle Vorgehen. In Diskussion ist, ob auch bei der komplizierten Divertikulitis der Stadien II und IV nach Hinchey die laparoskopische Operation sicher durchgeführt werden kann.
Methode: Zwischen Jan 1998 und Juni 2004 wurden 330 Patienten wegen einer akuten Sigmadivertikulitis in der chirurgischen Klinik unseres Hauses behandelt. Davon erhielten 57 Patienten eine konservative Therapie, 273 Patienten wurden entweder einer akuten oder einer früh elektiven Therapie zugeführt. Diese wurden stadiengerecht (Hinchey Klassifikation) operiert und hinsichtlich der intraoperativen Komplikationen, des postoperativen Outcomes, sowie der postoperativen Mortalität und Morbidität retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse: Die Patienten hatten ein Durchschnittsalter von 64,1 Jahren (33–99) Jahre. Die mittlere Verweildauer betrug 14,2 Tage (1–102 Tage). Die postoperative Morbidität betrug insgesamt 18,4%, die Mortalität lag bei 5,8%. Im Stadium III und IV betrug die Mortalität 30,3%, die Mortalität 26,8. Die Ergebnisse der laparoskopischen vs. offener Resektion in den Stadien I bis IIb waren hinsichtlich Mortalität, Morbidität nicht signifikant unterschiedlich. Die postoperative Verweildauer unterschied sich um 4 Tage zu Gunsten der laparoskopischen Resektion.
Schlussfolgerung: Bei der komplizierten Sigmadivertikulitis stellt das chirurgische Vorgehen die Therapie der Wahl dar. Die Vorgehensweise laparoskopisch oder konventionell richtet sich nach dem Schweregrad der Divertikulitis. Ein primär einzeitiges Vorgehen ist anzustreben und kann auch in höheren Stadien der Divertikulitis erreicht werden. Dabei ist die Komorbidität des Patienten ein entscheidender Prognosefaktor für den Ausgang der chirurgischen Therapie.