Z Gastroenterol 2006; 44 - P022
DOI: 10.1055/s-2006-950598

Ein sezerniertes 4ß KDa Protein von H. pylori hemmt die Proliferation von humanen T-Lymphocyten

C Schmees 1, M Gerhard 1, C Prinz 1
  • 1Technische Universität München, II. Medizinische Klinik, München, Germany

Wir haben kürzlich gezeigt, dass Kulturüberstände von H. pylori die Proliferation humaner T-Zellen hemmen und einen Zellzyklusarrest induzieren. Dieser Effekt war unabhängig von bisher bekannten Virulenzfaktoren (z.B. CagA, VacA, BabA) und wurde nicht durch Störungen der T-Zell-Aktivierung ausgelöst (Gastroenterology 2005). In der aktuellen Studie wurde die Hemmung der T-Zell-Proliferation verantwortlichen Faktors und auch die bei diesem Effekt beteiligten Signaltransduktionswege weiter charakterisiert. Überstände von H. pylori-Kulturen wurden per Gelfiltrations- und Kationenaustauschchromatographie analysiert. Die Gelfiltration zeigte, dass der Faktor ein Molekulargewicht (MW) von ca. 40 KDa hatte, da nur die Fraktionen, die diesem MW entsprachen die Proliferation humaner T-Zellen hemmten. Nach weiterer Aufreinigung durch Kationenaustausch-Chromatographie wurden Jurkat T-Zellen mit proliferationshemmenden Fraktionen inkubiert und bezüglich der Expression verschiedener zellzyklusregulatorischer Proteine durch Immunoblot untersucht. Diese Fraktionen induzierten eine Hochregulation von p27Kip1 und eine verminderte Produktion der zellulären Proteine Cyclin D3 und c-Myc. Im Vergleich zu unveränderten embryonischen Mausfibroblasten (MEF), zeigten MEF aus p27-defizienten Mäusen eine deutlich reduzierte Empfindlichkeit gegenüber dem hier beschriebenen proliferationshemmenden Effekt. Dies suggeriert eine wichtige Rolle von p27 bei der Vermittlung des durch H. pylori induzierten Zellzyklusarrests.