Z Gastroenterol 2006; 44 - P020
DOI: 10.1055/s-2006-950596

Die prädiktive Bedeutung von Genen des TGF-ß1 Signalwegs für die Wirksamkeit einer neoadjuvanten Radiochemotherapie beim Plattenepithelcarcinom des Ösophagus

B Brücher 1, F Pühringer-Oppermann 2, JR Siewert 1, M Sarbia 2
  • 1TU München, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Germany
  • 2TU München, Pathologie, München, Germany

Zielsetzung: Die Evaluation der Prävalenz der Genexpression von Genen des TGF- ß1 Signalwegs bei Patienten mit Plattenepithelcarcinomen des Oesophagus (ESCC) und kombinierter neoadjuvanter Radiochemotherapie (RTx/CTx) zur Prädiktion des Response und des Überlebens.

Methodik und Patienten: An 99 prätherapeutischen, Formalin-fixierten und Paraffin-eingebetteten Tumorbiopsien von Patienten mit histologisch gesichertem intrathorakalem lokal fortgeschrittenem ESCC (cT3, cN0/+, cM0) mit Bezug zum Tracheobronchialsystem und multimodaler RTx/CTx erfolgte eine quantitative Genexpressionsanalyse von TGFß1 und seinen negativen Effektoren Smad4 and Smad7 nach Mikrodissektion, RNA-Extraktion, cDNA-Umschreibung und eine Real-Time TaqMan (RT-PCR) mittels Doubletten-Messung.

Ergebnisse: Mediane Genexpressionen waren von TGFß1 7.8 (CI: 0.0–25.7), Smad4 0.1 (CI 0.0–04) und von Smad7 1.6 (CI 0.4–16.1). Histopathologische Responder (<10% residuale Tumorzellen) wiesen signifikant höhere Werte der Smad4 Genexpression verglichen zu Nonresponder (>10%) auf (p=0.0320). TGFß1 und Smad7 zeigten keine Korrelation bezüglich Histopathologischer Response. Bezüglich Genexpression der 3 untersuchten Gene, zeigte sich keine Korrelation mit dem Überleben. Im Gegensatz hierzu war eine signifikante Korrelation der histopathologischen Response mit dem Überleben aufzeigbar (p<0.0001).

Zusammenfassung: Hohe Werte an Genexpression von Smad4 sind signifikant mit der Histopathologischen Response (<10%) korreliert. Erste Analysen hinsichtlich TGFß1und Smad7 scheinen nur einen limitierten prädiktiven Impakt bei Patienten mit neoadjuvanter RTx/CTx therapierten Plattenepithelcarcinom und konsekutiver Oesophagektomie zu haben.