Z Gastroenterol 2006; 44 - P001
DOI: 10.1055/s-2006-950577

Eosinophile Ösophagitis: Symptomatik, Endoskopie und Therapie bei 117 Patienten mit histologisch diagnostizierter eosinophiler Ösophagitis

S Mueller 1, S Pühl 2, M Vieth 2, M Stolte 2
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Pathologie, Leipzig, Germany
  • 2Klinikum Bayreuth, Institut für Pathologie, Bayreuth, Germany

Einleitung: Die eosinophile Ösophagitis ist in den letzten Jahren immer häufiger diagnostiziert worden, dennoch ist das Krankheitsbild vielfach noch zuwenig bekannt. Ziele: Analyse der Symptomatik, der endoskopischen Befunde und der Therapie bei 117 Patienten.

Methodik: Befragung der Ärzte der 117 Patienten (Durchschnittsalter: 42,2±17,4 Jahre, 9 Kinder, 108 Erwachsene, männliches Geschlecht 71,8%) mit histologisch zweifelsfrei gesicherter Diagnose einer eosinophilen Ösophagitis nach den Symptomen, allergischen Begleiterkrankungen, endoskopischen Befunden und der Therapie.

Ergebnis: Bei 82,2% unserer Patienten ist die Symptomatik erst im Erwachsenenalter aufgetreten, vorwiegend in der Altersgruppe zwischen 21 und 30 Jahren. Die Dauer der Symptomatik bis zur endgültigen Diagnose betrug durchschnittlich 4,2 Jahre (von 0 bis 44). Häufigstes Symptom war die Dysphagie (70,1%). In 47% wurde aber auch das Symptom “Sodbrennen“ angegeben, gefolgt von “Brustschmerz“, “epigastrische Schmerzen“ und die Kombination “Dysphagie und Sodbrennen“ (jeweils 29%). Andere allergische Erkrankungen bestanden bei 48,7% unserer Patienten. Die häufigsten endoskopischen Befunde waren stippchenartige Exsudate, gerade Furchen und Rötungen (jeweils 25,6%), gefolgt von Ringen (18,8%) und Strikturen (16,2%) des Ösophagus. Die am häufigsten eingesetzte Therapie waren Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) mit 53%, die bei 25,8% der Patienten zu einer Remission der Symptome führte, während die bei 25,6% der Patienten eingesetzte systemisch oder topisch wirksame Cortison-Therapie in 60% zur Remission führte.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die eosinophile Ösophagitis vielfach noch zu wenig bekannt ist und deshalb die Diagnose verzögert gestellt und die Symptomatik und die endoskopischen Befunde wahrscheinlich nicht immer richtig interpretiert werden. Dafür spricht auch die Unsicherheit bei der eingesetzten Therapie.