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DOI: 10.1055/s-2006-950518
Spannungsfreie Korrektur des Deszensus vaginae posterior mit Pelvisoft bzw. Polypropylenemesh – ein Effektivitäts- und Sicherheitsvergleich nach über 12 Monaten
Fragestellung: Sind Polypropylen- und Bioimplantate äquieffektiv und gleich sicher in der spannungsfreien Behandlung des Deszensus vaginae posterior?
Methode: 90 Patientinnen wurden in einer Studie über ein Jahr nachbeobachtet. Sie erhielten entweder ein Polypropylene-Mesh (Gynemesh PS) oder ein azelluläres Kollagen-Matrix-Patch (Pelvisoft@). Es bestand ausschließlich eine korrekturbedürftige Rekto-Enterozele ohne Notwendigkeit zusätzlicher fixierender Eingriffe. Perinealsonographie, vaginae Inspektion, symptombezogene Fragebögen wurden prä- und postoperativ zur Beurteilung herangezogen.
Ergebnisse: Beide Techniken stabilisieren nebenwirkungsarm und anatomisch hervorragend. Ein Rezidiv wurde im Beobachtungszeitraum nicht registriert. Erosionen treten bei Polypropylenimplantaten (vor allem im Bereich der hinteren Kommissur) häufiger (3:1) [und ohne nachvollziehbaren Grund] auf als bei Bioimplantaten (nur 1 einzige Erosion nach hämatombedingter Dehiszenz). Die Defekte lassen sich aber allesamt problemlos decken. Nachhaltige negative Beeinträchtigungen oder Verschlechterungen präoperativer Probleme traten, abgesehen von erosionsbedingten Kohabitationsbeschwerden bei Polypropylen nicht auf.
Schlussfolgerungen: Aufgrund unserer Erfahrungen sehen wir in der alloplatischen Rekonstruktion des Hinterwandschadens die Therapieoption der Wahl. Bestehen keine Kontraindikationen oder Ressentiments seitens der Patientinnen, halten wir Bioimplantate mit Perforation, wie Pelvisoft es darstellt, für das geeignetere Implantat.