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DOI: 10.1055/s-2006-950514
Systemvergleich von laparoskopischen und offenen Hysterektomien
Fragestellung: Laparoskopische Operationen in der Gynäkologie stehen im Ruf größerer Patientenschonung im Vergleich zu den offenen Verfahren. Das Ziel unserer Erhebung war darum die Erfassung und Auswertung von perioperativem Blutverlust, Operationsdauer, Dauer der Hospitalisation, Uterusgewicht und Komplikationen für den vaginalen, abdominalen und laparoskopischen Zugang bei der Hysterektomie.
Methode: Alle Patienten, die im Zeitraum zwischen Juni 2004 und Dezember 2005 in unserer Klinik mit einer vaginalen, abdominalen oder totalen laparoskopischen Uterusexstirpation behandelt wurden, bildeten das Untersuchungskollektiv. Dabei war als Zusatzmaßnahme allein eine Adnexektomie oder eine Kuldoplastik nach McCall erlaubt, komplexe Beckenbodeneingriffe, Adhäsiolysen, Kolpopexien oder Inkontinenz-Eingriffe führten zum Ausschluss. Vaginale und abdominale Hysterektomien erfolgten mit Wertheim-Klemmen und Umstechungen, die laparoskopische Uterusexstirpation wurde mittels Ultraschall-Gewebedissektion durchgeführt. Bei allen Operationen wurde die Scheide mittels resorbierbarer Naht komplett verschlossen. Wir ermittelten in allen Fällen das Uterusgewicht, den Hämoglobingehalt im Blut präoperativ und am ersten postoperativen Tag, die Schnitt-Naht-Zeit des Eingriffs, die Dauer des stationären Aufenthalts und intra-/postoperative Komplikationen.
Ergebnisse: Das Uterusgewicht differierte nicht signifikant zwischen dem abdominalen und dem laparoskopischen Zugangsweg, bei den vaginal operierten Patientinnen waren die Uteri erwartungsgemäß deutlich leichter. Der Blutverlust stellte sich beim vaginalen und laparoskopischen Vorgehen gleichgroß dar, beim abdominalen Zugang lag er im Durchschnitt höher. Laparoskopische und abdominale Operationen benötigten deutlich mehr Zeit als vaginale. Die Krankenhausentlassung erfolgte nach laparoskopischer Hysterektomie am schnellsten. Während nach vaginalem Vorgehen die Patientinnen fast genauso schnell die Klinik verließen, benötigten solche nach abdominalen Uterusexstirpationen fast doppelt so lange zur Entlassung. Hinsichtlich intra- und postoperativer Komplikationen ergaben sich für die drei Verfahren keine Unterschiede.
Schlussfolgerung: Die laparoskopische Uterusexstirpation eignet sich als eine sichere, schnelle und komfortable Technik zum Ersatz der meisten abdominalen Hysterektomien auch bei großen und schweren Uteri. Für kleinere Gebärmütter bietet sie keinen Vorteil im Vergleich zur vaginalen Hysterektomie.