Einführung und Fragestellung: Die abdominale Hysterektomie (AH) ist im Gegensatz zur vaginalen Entfernung der
Gebärmutter (VH) durch eine höhere postoperative Morbidität gekennzeichnet. Nach Angaben
der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH (BQS) war 2004 in Deutschland bei
ca. 40% aller Patientinnen die Gebärmutter nur per Bauchschnitt zu entfernen. Der
laparoskopische Zugangsweg ist im Vergleich zur Laparotomie deutlich weniger invasiv
und besticht durch eine sehr rasche postoperative Rekonvaleszenz. Wir haben deshalb
an unserer Klinik geprüft, inwieweit die abdominale totale Extirpation der Gebärmutter
durch ein laparoskopisches Vorgehen ersetzt werden kann.
Methode: Seit Februar 2005 führen wir an unserer Klinik totale laparoskopische Hysterektomien
(TLH) durch. Von Februar 2005 bis Februar 2006 wurde bei 183 Patientinnen die Gebärmutter
komplett entfernt. Patientinnen mit Malignom wurden von der Evaluation ausgeschlossen.
Die TLH kam ausschließlich zum Einsatz, wenn der vaginale Zugangsweg nicht möglich
war. Folgende Basisdaten wurden bei den Patientinnen mit TLH erhoben: Anteil der durchgeführten
TLH an den gesamten Hysterektomien (verglichen mit VH und AH), Verweildauer nach OP
(Tage), Operationszeit (Min.), Blutverlust (HB prä-/postop), Uterusgewicht (g), BMI,
Alter der Patientin, Komplikationen.
Ergebnisse: Bei 134 Patientinnen wurde der Uterus vaginal entfernt, bei 37 per LSK und bei 12
Frauen war ein Bauchschnitt notwendig. Die Unterschiede zu den BQS-Daten (in Prozent)
sind in Abb. 1 wiedergegeben. In Abb. 2 ist die postoperative Verweildauer der Patientinnen
mit TLH in unserer Klinik im Vergleich zu den Daten aus der BQS (alle Hysterektomiearten
zusammen) dargestellt.
Abb. 1: Operativer Zugangsweg
Abb. 2: Postoperative Verweildauer
Die Basisdaten der Patientinnen mit TLH waren wie folgt:
-Verweildauer nach OP (Tage):
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5,4±0,95
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-Operationszeit (Min.):
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127±38
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-HB prä-Op (g/dl):
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13,5±1,3
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-HB post-Op (g/dl):
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12,5±1,2
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-Uterusgewicht (g):
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178; 35–530 (MW; Range)
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-BMI:
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27; 19–48 (MW; Range)
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-Alter der Patientin (Jahre):
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48; 29–91 (MW; Range)
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Schwere Komplikationen wie Organverletzungen (Blase, Darm, Ureter usw.), Abszesse,
transfusionspflichtige Blutungen etc. waren nicht zu beobachten.
Diskussion: Die abdominale Hysterektomie konnte in unserem Patientenkollektiv weitestgehend
durch die TLH ersetzt werden. Die postoperative Rekonvaleszenz wurde dadurch erheblich
verbessert.