Gesundheitswesen 2006; 68 - A31
DOI: 10.1055/s-2006-948587

Patientenschulungsprogramme

M Dziuk 1, T Böhler 1
  • 1Sozialmedizinische Expertengruppe „Versorgungsstrukturen“ (SEG-3) der MDK-Gemeinschaft beim MDK Rheinland-Pfalz

Hintergrund: Die Anzahl angebotener Patientenschulungsprogramme auf Grundlage von § 43 (1) Nr. 2 SGB V wächst ständig. Dies ist einerseits bedingt durch die Möglichkeit der Durchführung von Schulungen im Rahmen der Disease Management Programme (DMP), andererseits durch das insbesondere politisch geförderte „Empowerment“ des Versicherten. Nach § 43 (1) Nr. 2 SGB V handelt es sich um ergänzende Leistungen zur Rehabilitation bei chronisch Kranken. Die Schulungsmaßnahmen sollen hierbei wirksam und effizient sein. Ziel: Erarbeitung von Bewertungskriterien zur Beurteilung der Qualität und Erfüllung der gesetzlichen Kriterien von Patientenschulungsprogrammen. Methoden: Die Erfahrungen, die aus einzelnen Landes-MDK zum Thema Patientenschulungsprogramme vorlagen, wurden gemeinsam in einer Arbeitsgruppe diskutiert und bewertet. Die Erfahrungen einer Arbeitsgruppe der SEG-3, die sich mit Patientenschulungsprogrammen für adipöse Kinder und Jugendliche beschäftigt hatte, flossen in die Erstellung von Bewertungskriterien mit ein. Ergebnisse: Schulungsprogramme sind komplexe Gesundheitsinterventionen, die in das bestehende Versorgungssystem integriert werden müssen. Die Voraussetzungen für die Teilnehmer und die Erarbeitung des Konzepts müssen transparent, die Interventionen selbst evaluiert sein. Der Nutzen einer Schulungsmaßnahme ist nur durch Langzeitbeobachtung (annähernd) oder durch eine für das deutsche Versorgungssystem relevante Studie belegbar. Ein internes Qualitätsmanagement zur kontinuierlichen Verbesserung der Schulungsmaßnahmen sollte angestrebt werden.