Aktuelle Urol 2006; 37 - P46
DOI: 10.1055/s-2006-947587

Stimmt unsere Prostata-Strategie noch – Pille und „wait and see“ – oder doch frühe Lasertherapie?

H Hainz 1
  • 1Rheinbach

Die weltweite Überalterung führt zu mehr Medizinbedarf und zu sozialer Spannung, wenn nicht jeder dazu Zugang hat – also bezahlen kann. Patientenschonende teure Prostatathermotherapie hat so kaum Zukunft.

Anstatt teuren Einwegspezialfasern zerstören Laser mit nach Sterilisation wieder verwendbaren 0,6mm bare fibre (BF) schneller das Gewebe für ½ € / Eingriff mit einfachen Instrument, im Prinzip ein Faserführungsrohr in dünnem Schaft, bakterienfreien Wasser und suprapubischen Katheter (SPK). Bei oberflächlicher Koagulation (no contact mode 4Wcw NdYAG) wird quadratisch in 8×8mm 1000 Joules/Punkt Hitze eingestrahlt. Effektiver ist die invasive Koagulation durch tiefes Vorschieben und langsames Zurückziehen der BF an gleichen Punkten ohne J-Limit sowie Schnitte; wobei die im Schaft fixierte BF (<60WcwNdYAG ider Diodenlaser) als Skalpell so schnell wie die TURP ist. Zur ambulanten Therapie ist nur die komplikationsarme oberflächliche Koagulation geeignet.

Bei 1296 Prostataoperationen mit der Methode (01.10.1994 – 30.11.2000) fanden sich unspezifisch: Fieber 171; Schmerz (suprapubisch SPK?): 81; Epididymitis: 29; SPK-Probleme: 4; nur nach Schnitten: Blutung mit Elektrokoagulation: 39 (9×2 Narkose); Bluttransfusion: 5; sowie nach invasiver Koagulation: Harnsperre – (Nekrosematerial): 14; systemic inflammatory response syndrome (SIRS) mit einem Toten: 3; periprostatische Abscesse: 2; je 1 Fall von Blasenhalsstriktur, NdYAG Gerätedefekt sowie Prostatasteine schalten den NdYAG automatisch durch Reflexion ab. Seit 2000 vermindert Koagulation kombiniert mit Schnitt die Komplikationsrate.