Aktuelle Urol 2006; 37 - P40
DOI: 10.1055/s-2006-947580

Urethrovesikale Anastomose bei der laparoskopischen radikalen Prostatektomie – Einzelknopfnähte versus fortlaufende Naht

V Poulakis 1, W Dillenburg 1, W Hellwig 1, K Graubitz 1, G Voß 1, U Witzsch 1, E Becht 1
  • 1Klinik für Urologie und Kinderurologie, Krankenhaus Nordwest, Frankfurt am Main

Ziel: Das Ziel unserer prospektiven nicht-randomisierten Studie war der Vergleich der Effektivität zwei laparoskopischen urehtrovesikalen Anastomosentechniken (UVA) während der extraperitonealen endoskopischen radikalen Prostatektomie (EERPE).

Material und Methode: Die letzten 202 EERPE, die in unserer Klinik durchgeführt wurden, wurden prospektiv in zwei Patientengruppen unterteilt. Die UVA wurde bei der Gruppe 1 (n=98) nach der Einzelknopftechnik intrakorporal und bei der Gruppe 2 (n=104) fortlaufend in einer modifizierten Technik nach Van Velthoffen durch einen Operateur durchgeführt. Der Operateur war mit laparoskopischer Knopftechnik vertraut (mindestens 40 vorhergegangene laparoskopische UVA). Die Selektionskriterien waren zwar nicht randomisiert aber vom Operateuer- bzw. Patientenpräferenz abhängig. Beiden Gruppen wurden bezüglich Operationszeit, Schwierigkeitsgradscores, Extravasationsrate, Zeit bis zur Heilung bzw. Katheterentfernung, Auftreten von Anastomosenstrikturen, Früh- und Spätkontinenzrate statistisch analysiert.

Ergebnisse: Bezüglich der klinischen und pathologischen Befunden waren beide Gruppen homogen (p>0,05). Die Extravasationsrate, die Zeit bis zur Heilung bzw. Katheterentfernung, das Auftretten von Anastomosenstrikturen und die Früh- bzw. Spätkontinenzrate war zwischen den Gruppen nicht signifikant unterschiedlich (p>0,05). Die stärksten Prognosefaktoren für eine Extravasation im Bereich der Anastomose war die Integrität der Anastomosenhinterwand und der Öffnungsgrad des Blasenhalses (p<0,001). Die Anastomosetechnik korreliert mit der Extravasations- und Kontinenzrate nicht signifikant. Der einzige signifikante Unterschied zum Gunsten der fortlaufenden Technik war die kürzere mittlere Operationszeit (12 versus 18 Minuten, p=0,02) und die niedrigere Schwierigkeitsgradscores (4 versus 6, p=0,04).

Schlussfolgerung: Beide Anastomosentechniken haben vergleichbare hochqualitative funktionelle Ergebnisse. Aufgrund ihrer Simplizität und kürzerer Operationszeit scheint die fortlaufende Technik an Vorzug zu gewinnen.