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DOI: 10.1055/s-2006-947548
Bedeutung des Urokinase-Plasminogenaktivators (UPA) im Knochenmark bei Prostatakarzinompatienten
Einführung
Der Urokinase-Plasminogenaktivator spielt eine wichtige Rolle in der Degradierung der extrazellulären Matrix. Durch seine Interaktion haben disseminierte Tumorzellen die Möglichkeit, sich zu einer manifesten Metastase zu entwickeln. Studien von Patienten mit Mamma- und Colonkarzinomen haben gezeigt, dass das Vorhandensein von UPA-Rezeptoren (UPA-R) in disseminierten Zellen des Knochenmarks mit einer deutlich schlechteren Gesamtprognose für das Überleben einhergehen. In dieser Studie sollte gezeigt werden, ob Patienten, die aufgrund eines Prostatakarzinoms radikal prostatektomiert werden, ebenfalls Zytokeratin oder UPA-R positive Zellen im Knochenmark oder im peripheren Blut besitzen und ob bei entsprechenden Nachweis eine Korrelation mit dem TNM-Stadium oder dem Gleason-Score besteht.
Methoden
Von 36 Patienten wurde, nach entsprechender Aufklärung, intraoperativ Knochenmarksflüssigkeit und Blut entnommen und diese immunhistochemisch auf das Vorhandensein von UPA-R oder Zyktokeratin (CK) 45 untersucht. Die Ergebnisse wurden mit dem TNM-Stadium und Gleason-Score korreliert.
Ergebnisse: Bei 21 von 36 (58%) Patienten konnten Zytokeratin-positive Zellen in der Knochenmarksflüssigkeit nachgewiesen werden. All diese Patienten waren ebenfalls UPA-Rezeptor positiv. 15 dieser 21 Patienten (72%) hatten in der endgültigen Histologie der Prostata entweder einen Gleason-Score ≥7 oder ein pT3-Stadium. Alle Patienten mit nodal positiver Histologie waren ebenfalls CK und UPA-R positiv in der Knochenmarksflüssigkeit. 6 von 36 Patienten mit einem Gleason-Score von 8 hatten ebenfalls CK und UPA-R positive Zellen im Blut. 6 von 21 (28%) Patienten mit CK und UPA-R positiven Zellen hatten ein TNM-Stadium <3 und einen Gleason-Score <7.
Schlussfolgerung: Etwa 70% der Patienten mit lokal fortgeschrittenem und gering differenziertem Prostatakarzinom weisen CK und UPA-R positive Zellen in der Knochenmarksflüssigkeit auf. Jedoch haben bis zu einem Drittel der Patienten mit CK und UPA-R positiven Zellen in der Knochenmarksflüssigkeit ein günstiges histologisches Ergebnis im endgültigen Präparat der Prostata. Es bedarf also weiterer Untersuchungen, um das wirkliche Potential des UPA-R als unabhängigen prognostischen Parameter bei Prostatakrzinom nachzuweisen.