Aktuelle Urol 2006; 37 - V142
DOI: 10.1055/s-2006-947531

Photoselektive Vaporisation der Prostata (PVP) vs. transurethrale Elektroresektion der Prostata (TURP)

A Bachmann 1, R Ruszat 1, S Wyler 1, L Schürch 1, K Lehmann 1, T Sulser 1
  • 1Urologische Universitätsklinik, Universitätsspital Basel, Basel, Schweiz, Urologische Klinik, Kantonsspital Baden, Baden, Schweiz

Einleitung: In einer prospektiven 2-Zentren Studie soll die Früheffizienz- und Komplikationsrate nach PVP und TURP bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BPH) untersucht werden.

Methoden: Von Dezember 2003 bis September 2005 wurden alle konsekutiven Patienten mit symptomatischer BPH in die prospektive Studie eingeschlossen. Mittlerweile verfügen wir über Daten von 147 Patienten nach PVP (Basel) und 87 Patienten nach TURP (Baden) mit einem Follow-up von bis zu 12 Monaten.

RESULTATE: Patienten aus der PVP Gruppe waren älter (72 Jahre vs. 67 Jahre, p<0,001), hatten präoperativ ein größeres Restharnvolumen (160ml vs. 101ml, p<0,001) und ein größeres Prostatavolumen (72ml vs. 50ml, p=0,002) als Patienten aus der TURP Gruppe. Die mittlere Operationszeit betrug 75min für PVP und 53min für TURP (p<0,001). Durchschnittlich wurden 26 gr (5–72) in der TURP Gruppe reseziert. Der unmittelbar postoperativ gemessene Hämoglobin Wert in der TURP Gruppe war signifikant tiefer (14,0 vs. 12,9mg/dl, p=0,002). Die Katheterisierungszeit betrug in der PVP Gruppe 1,8 Tage, in der TURP Gruppe 2,9 Tage (p<0,001). Die mittlere maximale Harnflussrate (Qmax in ml/s) wärend des Follow-up war wie folgt (präoperativ, Entlassung, 4 Wochen, 6 Monate, 12 Monate; PVP vs. TURP): 7,6 vs. 9,6 (p=0,71), 16 vs. 20 (p<0,05), 16,7 vs. 22,7 (p<0,01), 17 vs. 24,7 (p<0,05) und 19 vs. 24,1 (p<0,05). Der Follow-up des IPSS war zu keiner Zeit statistisch signifikant unterschiedlich zwischen den beiden Gruppen. Nach 12 Monaten betrug der mittlere IPSS 5,3 nach PVP und 5,4 nach TURP. Intraoperative Blutungen wurde in 11 (12,6%) Patienten, Kapselperforationen in 3 (3,4%) Patienten und Bluttransfusionen in 3 (3,4%) Patienten der TURP Gruppe beobachtet. Blasentamponaden, die eine Reoperation erforderlich machten und TUR Syndrome wurden in 2 (2,3%) nach TURP beobachtet. Harnverhaltungen nach Katheterentfernung wurde in 12 (8,2%) Patienten der PVP Gruppe und 3 (3,4%) Patienten der TURP Gruppe verzeichnet. Innerhalb von 12 Monaten wurde in 3 Patienten nach TURP und 5 Patienten nach PVP eine Reoperation notwendig (3,4% vs. 3,4%).

Schlussfolgerungen: Die PVP liefert vergleichbare 1-Jahres-Resultate gegenüber dem goldenen Standard TURP. Hinsichtlich der perioperativen Sicherheit scheint die PVP der TURP überlegen. Langzeit Verläufe sind notwendig um herauszufinden ob die niedrigere maximale Harnflussrate mit einer erhöhten Reoperationsrate verbunden ist.