Aktuelle Urol 2006; 37 - V131
DOI: 10.1055/s-2006-947520

Verhinderung der Harnröhrenarrosion nach Implantation eines künstlichen Blasenschließmuskels durch Verwendung von Schweinehautkollagen

C Behr 1, J Schuster 1, M Häcker 1, G Jacek 1, M Müller 1
  • 1Klinikum Ludwigshafen, Klinik für Urologie, Ludwigshafen

Der künstliche Blasenschließmuskel ist eine verbreitete und sichere Behandlungsmöglichkeit der Belastungsinkontinenz. Die Explantation oder Ersatz der Komponenten wird häufig notwendig wegen einer Harnröhrenarrosion. Wir präsentieren eine neue Technik, bei der zwischen den Cuffs und der Harnröhre Schweinekollagen interponiert wird.

Die Implantation der künstlichen Blasensphinkter erfolgte wegen Belastungsinkontinenz nach radikaler Prostatektomie. Alle Männer erhielten einen Doppel-Cuff-Sphinkter mit einem Interponat aus Schweinekollagen zwischen Harnröhre und Cuff.

Bei fast 86% der Operierten mit dem künstlichen Sphinkter in situ zeigte sich postoperativ eine deutliche Besserung der Inkontinenz. In bisher 2 Fällen war eine Revision notwendig und eine Explantation wegen Infekt war ebenfalls in 2 Fällen notwendig. In allen Fällen lag keine Harnröhrenarrosion vor.

Die bisherigen vorläufigen Ergebnisse scheinen zu zeigen, dass durch die beschriebene neue Technik das Risiko einer Harnröhrenarrosion nach Implantation eines künstlichen Blasenschließmuskels deutlich gesenkt werden kann.