Aktuelle Urol 2006; 37 - V100
DOI: 10.1055/s-2006-947489

Modifizierte Uretrektomie bei der Behandlung von Nierenbeckentumoren

S Alloussi 1, C Lang 1, R Eichel 1, T Sayegh 1
  • 1Städtisches Klinikum Neunkirchen, Akademische Lehrkrankenhaus der Universität des Saarlandes

Der goldene Standart bei der Behandlung von Urothelcarcinomen des Nierenbeckens ist die Nephroureterektomie mit Mitnahme einer Blasenmanschette. Hierfür sind 2 Schnitte erforderlich (Flankenschnitt und tiefer Inguinalschnitt). Mit der modifizierten Methode zur distalen Harnleiterentfernung wird dem Patienten ein Inguinalschnitt erspart, die Op-Zeiten werden deutlich verkürzt, und insgesamt eine deutliche Reduktion der Invasivität des Eingriffes erzielt.

Methode:

Zunächst werden alle Patienten mittels Ureterorenoskopie (Ausschluss Uretertumor) abgeklärt und die Diagnose gesichert. Bei der Indikationsstellung zur Ureteronephrektomie wird über den Flankenschnitt die Nephrektomie vorgenommen. Der Harnleiter ist präoperativ mit externem Splint versorgt. Über diesen Splint wird ein Venenstripp-Katheter gelegt und dann unter Sicht transurethral der distale Harnleiteranteil gestrippt. Das Ostium wird mit einer Harnblasenschleimhautmanschette reseziert und der Grund wird koaguliert.

Bei 21 Patienten, Durchschnittalter 72 Jahre (ältester Patient 82 Jahre, jüngster 65 Jahre), wurde dieses Harnleiterstripping durchgeführt. Komplikationen traten bei dieser Technik nicht auf. Die Nachbeobachtungszeit beträgt 1-5 Jahre.

Schlussfolgerung:

Das Harnleiterstripping stellt bei der Indikation der distalen Uretrektomie, in Folge eines Nierenbeckentumors, eine schonende und gleich effektive Methode zur Therapie des Nierenbeckentumors dar.