Aktuelle Urol 2006; 37 - V87
DOI: 10.1055/s-2006-947476

Auswirkungen von Begleiterkrankungen auf den Erfolg der Extrakorporalen Stosswellentherapie (ESWT) bei Patienten mit Induratio penis plastica (IPP)

G Hatzichristodoulou 1, A Stenzl 1, S Lahme 1
  • 1Klinik für Urologie, Krankenhaus St. Trudpert, Pforzheim

Einleitung: Erektionsschmerzen und/ oder eine Penisdeviation sind Indikationen zur Extrakorporalen Stosswellentherapie (ESWT) bei Patienten mit Induratio penis plastica (IPP). Diese Symptome können bei betroffenen Patienten bis zur Unfähigkeit der Ausübung des Geschlechtsverkehrs führen. Mithilfe der ESWT können die klinischen Symptome gelindert werden. Es ist wichtig Begleiterkrankungen bei den Patienten zu erfassen und auszuwerten, da diese einen Einfluss auf den Erfolg der ESWT haben können. Damit lassen sich die Erfolgsaussichten der ESWT prätherapeutisch abschätzen und das weitere Prozedere planen.

Material und Methoden: Bei n=51 Patienten mit klinisch gesicherter IPP erfolgte die ESWT aufgrund von Erektionsschmerzen und/ oder einer Penisdeviation. Die ESWT wurde mit dem Gerät Piezoson 100 der Firma Richard Wolf GmbH, Knittlingen durchgeführt. Der Grad der Penisdeviation wurde prä- und posttherapeutisch, in artifizieller Erektion, mittels Winkelmesser bestimmt. Die Schmerzen wurden mithilfe einer visuellen Analogskala (VAS) erfasst. Darüber hinaus wurden zwei Begleiterkrankungen zur IPP erfasst. Zum einen der M. Dupuytren und zum anderen der Diabetes mellitus. Durch klinische Untersuchung wurde ein M. Dupuytren festgestellt. Anamnestisch wurde ein Diabetes mellitus eruiert.

Ergebnisse: Jeder Patient erhielt 6 Sitzungen ESWT mit jeweils 2000 Stosswellen. 13/ 51 Patienten (25,5%) litten an einem M. Dupuytren. Die Schmerzen besserten sich bei 4/ 13 dieser Patienten (30,8%). Der Grad der Penisdeviation verringerte sich bei 6/ 13 Patienten (46,2%).

5/ 51 Patienten (9,8%) gaben anamnestisch einen Diabetes mellitus an. 1/ 5 dieser Patienten (20%) gab eine Schmerzreduktion an. Die Penisdeviation reduzierte sich bei 2/ 5 Patienten (40%). Nennenswerte Komplikationen traten bei der ESWT nicht auf.

Schlussfolgerungen: Durch die ESWT lassen sich die klinischen Symptome der Patienten mit IPP lindern. Es lässt sich sowohl eine Schmerzreduktion als auch teilweise eine Reduktion der Penisdeviation erzielen. Der Einfluss von Begleiterkrankungen auf den Erfolg der ESWT wurde anhand des M. Dupuytren und des Diabetes mellitus untersucht. Wie aus oben stehenden Ergebnissen ersichtlich wird, unterscheiden sich die Erfolgsraten nicht wesentlich voneinander. Patienten mit M. Dupuytren und/ oder Diabetes mellitus als Begleiterkrankung zur IPP scheinen durch die ESWT die gleichen Erfolgsaussichten zu haben. Inwieweit andere Begleiterkrankungen einen Einfluss auf den ESWT- Erfolg ausüben, muss in weiteren Untersuchungen analysiert werden.