Aktuelle Urol 2006; 37 - V63
DOI: 10.1055/s-2006-947451

Ist das 11C-Cholin-PET zur Detektion von Lymphknotenmetastasen bei Patienten mit biochemischem Rezidiv nach radikaler Prostatektomie bzw. Strahlentherapie eines Prostatakarzinoms geeignet?

D Schilling 1, P Bötcher 1, J Hennenlotter 1, A Anastasiadis 1, A Stenzl 1, S Corvin 1
  • 1Department of Urology, University of Tuebingen, Germany

Erste klinische Studien demonstrieren, dass das 11C-Choline PET möglicherweise eine geeignete Methode zur Detektion von Lymphknotenmetastasen bei Patienten mit biochemischem rezidiv nach radikaler Prostatektomie oder Strahlentherapie darstellt. Bislang existieren jedoch nur wenige Untersuchungen, in denen die Ergebnisse des Cholin PET auch histopathologisch gesichert wurden. In der vorliegenden Studie wurden die Ergebnisse einer laparoskopischen Lymphadenektomie mit denen des Cholin PET CT bei Patienten mit PSA-Relapse korreliert.

9 Patienten mit biochemischem Rezidiv nach radikaler Prostatektomie (n=8) bzw. perkutaner Radiatio (n=1) wurden einer laparoskopischen pelvinen bzw. retroperitonealen Lymphadenektomie unterzogen. Alle Patienten hatten eine Aufnahme von 11C-Cholin in mindestens einen Lymphknoten gezeigt. Diese Lymphknoten wurden gezielt laparoskopisch entfernt. Die Ergebnisse der Bildgebung wurden mit denen der histopathologischen Analyse des entnommenen Gewebes korreliert.

Eine Aufnahme von 11C-Cholin PET wurde in die Lymphknoten im Bereich von A. iliaca externa und communis und der Paraaortalregion beobachtet. Trotz vorangegangener Operation oder Strahlentherapie konnten alle Lymphknoten ohne intra- oder postoperative Komplikationen entfernt werden. Die histopathologische Aufarbeitung ergab in 6 Fällen einen metastatischen Befall der Lymphknoten, in 3 Fällen konnte kein Malignitätsnachweis erbracht werden.

Diese ersten Daten demonstrieren, dass das 11C-Cholin PET CT eine brauchbare Technik in der Detektion von Lymphknotenmetastasen bei Patienten mit biochemischem Rezidiv nach Therapie eines Prostatakarzinoms darstellt. Allerdings erscheint die Spezifität diese Verfahrens relativ limitiert, da u.a. auch entzündliche Veränderungen zu einer Anreicherung von 11C-Cholin führen können. Weitere Studien mit histologischer Sicherung sind notwendig, um die Wertigkeit dieses Verfahrens zu evaluieren.