Aktuelle Urol 2006; 37 - V23
DOI: 10.1055/s-2006-947412

Taxanbasierte Chemotherapie; Ein außergewöhnlicher Fall

M Wachter 1, R Bächle 1, B Kopper 1
  • 1Urologie und Kinderurologie, Westpfalzklinikum Kaiserslautern

Wir berichten über einen außergewöhnlichen Verlauf eines Patienten mit hormonrefraktären Prostatakarzinoms unter intermittierender taxanbasierter Chemotherapie.

Initial erfolgte bei dem damals 62-jährigen Patienten im Jahr 1998 die radikale Prostatektomie. Es fand sich ein Stadium pT3b N0 Mo GIIIa n. Helpap, woraufhin die sofortige antiandrogene Behandlung in Form einer subkapsulären Orchiektomie angeschlossen wurde.

Bei einem PSA-Progress Ende 2000 erfolgte zunächst eine maximale Androgenblockade und zusätzlich die lokale Radiatio. Nach zwischenzeitlicher Remission ergab sich ein erneuter Progress mit einer ausgedehnten lymhogenen Metastasierung, so dass (damals off label) die taxanbasierte Chemotherapie mit Docetaxel/Estramustin begonnen wurde.

Bei sehr gutem Ansprechen mit zwischenzeitlichen Vollremissionen erfolgte die Chemotherapie intermittierend mit im Durchschnitt dreimonatigen Therapiepausen ab März 2002.

Erst im Jahre 2004 kam es zu einem erneuten klinischen Progress durch eine Choledochuskompression. Trotz erneuter Chemotherapie gelang jetzt nur noch eine partielle Remission.

Im September 2005 verschlechterte sich der Befund und der Patient verstarb im Dezember im Tumorprogress.

Unseres Erachtens ist der Verlauf gut geeignet, Chancen und Grenzen einer taxanbasierten Chemotherapie zu demonstrieren.