Neuropediatrics 2006; 210 - P188
DOI: 10.1055/s-2006-946542

Postoperative Erholung Neugeborener nach laparoskopischen Operationen getestet am Tiermodell

T Huckstadt 1, C Matthes 1, S Richter 1, T Ploenes 1, F Schier 1
  • 1Kinderchirurgie Mainz, Mainz, D

Fragestellung: Laparoskopische Operationstechniken haben sich auch in der Neugeborenenchirurgie etabliert. Die Kinder werden häufig auf neonatologischen Intensivstationen postoperativ überwacht. Diese Studie hatte zum Ziel Auswirkungen des erhöhten intraabdominellen Druckes auf kardiopulmonale Parameter zu quantifizieren und ihre Reversibilität in der postoperativen Phase zu überprüfen.

Methodik: Fünfzehn Schweine (Körpergewicht 4,1–7,9kg, Median 5,8kg) wurden intramuskulär analgosediert. Die Narkose wurde intravenös mit Pentobarbital and Fentanyl fortgeführt. Bei Untersuchungsbeginn bestand Normokapnie (paCO2 35–40mmHg). Ventiliert wurden alle Tiere mit einer Inspirationsdauer von 0,5s und einer Exspirationszeit von 2,5s am Babylog 1 (Dräger). Der intraabdominelle Druck (IAP) wurde in 6mmHg Schritten bis zum Maximum von 24mmHg erhöht, anschließend auf den Ausgangswert abgelassen. Jede Druckstufe wurde für 20 Minuten belassen, der inspiratorische Spitzendruck wurde die Ventilation auf Normokapnie angepasst. Mittlerer Blutdruck in der Arteria carotis (p carot) und der Arteria pulmonalis (p pulm), sowie der endtidale Kohlendioxidpartialdruck (paCO2) wurden gemessen. Der physiologische Todraum des Gesamtsystems (VD/Vt) wurde nach Enghoff berechnet. Vor Desufflation, nach 5 und 20 Minuten erfolgten die weiteren Messungen.

Ergebnisse:

IAP

0mmHg

24mmHg

0mmHg

0mmHg +

mean p carot [mmHg]

58

41*#

56#

55

mean p pulm [mmHg]

18

23

21

17

etCO2 [mmHg]

32

59*#

49*#

34#

VD/Vt

0,29

0,51*#

0,46*

0,30#

* signifikant zum Ausgangswert (p<0,05)), # signifikant im Vergleich zur vorangehenden Druckstufe (p<0,05), + nach 20 Minuten

Schlussfolgerung: Intraoperativ werden auch erhöhte intraabdomielle Drücke bis 24mmHg von neugeborenen Schweinen gut toleriert. Der Blutdruck befindet sich sowohl system- wie pulmalarteriell sofort nach Desufflation im Normbereich, die respiratorische Funktion benötigt eine kurze Adaptationszeit. Ob bei respiratorisch beeinträchtigten Kindern andere Verläufe auftreten muss in weiteren Untersuchungen geklärt werden.