Neuropediatrics 2006; 210 - P91
DOI: 10.1055/s-2006-946447

Serielle Polysomnographien zur Therapiesteuerung eines obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndroms bei Pierre-Robin-Sequenz

S Trepels-Kottek 1, T Peschgens 1, S Jänicke 2, H Hörnchen 1
  • 1Klinik für NG und Kons. Kinderintensivmedizin
  • 2Klinik für ZMK und Plast. Gesichtschirurgie, Aachen, D

Einleitung: Patienten mit einer Pierre-Robin-Sequenz bieten im jungen Säuglingsalter häufig mehr oder weniger deutlich ausgeprägte obstruktive Apnoe-Anfälle.

Kasuistik: Wir berichten über einen 3 Monate alten Patienten mit einer Pierre-Robin-Sequenz, den wir aus einem auswärtigen Krankenhaus zur operativen Korrektur einer Leistenhernie übernahmen. Postoperativ bot das Kind rezidivierende Apnoe- und Bradykardie-Anfälle. Polysomnographisch konnte ein sich im Verlauf verschlechterndes obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom diagnostiziert werden. Nachdem die Primärmaßnahmen (Bauchlage, wachstumsstimulierende Oberkieferplatte, Güdeltubus) nicht zu einer klinischen Besserung geführt hatten, entschlossen wir uns zu einer Therapie mittels Unterkiefer-Extension. Vor, während und nach dieser Therapie wurden 5 Polysomnographien durchgeführt; nachdem sich im Alter von 5 Monaten und nach 7-wöchiger Extensionstherapie eine signifikante Besserung des obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndroms gezeigt hatte, konnte diese beendet werden, ohne dass es zu einer erneuten Verschlechterung gekommen wäre.

Schlussfolgerung: Die Befunde serieller polysomnographischer Untersuchungen von Kindern mit Pierre-Robin Sequenz sind hilfreich bei der Festlegung des Zeitpunktes für den Einsatz eines invasiven Therapieverfahrens und auch für dessen Beendigung.