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DOI: 10.1055/s-2006-946408
Stand der Durchführung des Pulsoximetrie-Screenings bei gesunden Neugeborenen in Sachsen
Einleitung: Größere systematische Untersuchungen zur Durchführung des Pulsoximetrie-Screenings (POS) bei gesunden Neugeborenen liegen bisher nicht vor. Aufgrund theoretischer Überlegungen erscheint es jedoch zur Früherkennung Neugeborener mit kritischen angeborenen Herzfehlern geeignet. Wir haben uns daher in den letzten Jahren bemüht, unsere neonatologischen und geburtshilflichen Kollegen für diese Methode zu gewinnen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Erfassung des aktuellen Stands der Durchführung des POS in Sachsen.
Methodik: An alle geburtshilflichen und neonatologischen Einrichtungen, die sich regelmässig an der jeweiligen landesweiten Qualitätssicherung in Sachsen (Perinatalerhebung bzw. Neonatalerhebung) beteiligen, wurde ein Fragebogen zum Stand der Durchführung des POS im Januar 2006 versandt.
Ergebnisse: An 49 geburtshilfliche und 33 neonatologische Abteilungen an 51 Kliniken wurden Fragebögen versandt. Kliniken, die über eine geburtshilfliche und eine neonatologische Abteilung verfügen, gingen nur einmal in die Auswertung ein. Die Rücklaufquote betrug 78%. Alle zurückgesendeten Fragebögen waren auswertbar. Von 40 Kliniken werden an 14 durchschnittlich 0–500, an 20 501–1000, an 5 1001–1500 und an 1 >1500 Neugeborene im Jahr betreut. Das POS wird an 10% der Kliniken nicht, an 65% der Kliniken regelmässig und an 25% der Kliniken gelegentlich durchgeführt. Zwischen der Anzahl der jährlich betreuten Neugeborenen und der Anwendung des POS liess sich keine Korrelation nachweisen. An allen Einrichtungen, die das POS noch nicht regelmässig durchführen, besteht ein Interesse, dies in nächster Zeit zu tun.
Diskussion: In Sachsen ist das POS bei gesunden Neugeborenen an der Mehrzahl der befragten Kliniken im Januar 2006 bereits fest etabliert. Die Sinnhaftigkeit der Methode scheint vielen Kollegen offensichtlich zu sein. Zudem ist das Verfahren denkbar einfach, nicht invasiv und ohne (bekannte) Nebenwirkungen anwendbar. Dennoch erscheint eine systematische Erfassung der Sensitivität und Spezifität des POS in größerem Rahmen sinnvoll, bevor weitere Empfehlungen zur generellen Anwendung ausgesprochen werden. Eine entsprechende Studie für Sachsen ist in Vorbereitung.