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DOI: 10.1055/s-2006-946368
Ghrelin im Serum frühgeborener Kinder zeigt Verbindungen zum enteralen Ernährungsstatus während der ersten Lebensmonate
Fragestellung: Literaturangaben weisen auf einen möglichen Einfluss von Ghrelin auf das fetale Wachstum hin. Nach der Geburt ist die Regulation dieses vor wenigen Jahren entdeckten orexigenen Peptids weitgehend unklar. Ziel der Arbeit war es, Serumkonzentrationen von Ghrelin bei frühgeborenen Kindern während der ersten Lebensmonate zu bestimmen.
Methodik: Ghrelin wurde mittels Radioimmunoassay am zweiten Tag nach der Geburt (n=51), nach drei Monaten (n=63) und nach 6 Monaten (n=53) korrigierten postnatalen Alters erfasst. Die statistische Analyse erfolgte in Zusammenhang mit auxologischen Parametern, biochemischen Werten, Informationen über perinatale Erkrankungen, das Ernährungsregime sowie Behandlungsdaten.
Ergebnisse: Ghrelin war im Serum aller Kinder nachweisbar. Am zweiten Tag nach der Geburt war Ghrelin eng mit dem enteralen Energiequotienten verbunden (p<0,001; Korrelationsanalysen und multivariate lineare Regressionsmodelle). Im postnatalen Alter von sechs Monaten zeigten Kinder, welche noch ausschließlich gestillt oder mit Formula-Milch ernährt wurden, niedrigere Ghrelin-Werte als Kinder, welche schon Beikost erhielten (Mann-Whitney U-test: p=0,027).
Schlussfolgerung: Im Gegensatz zum Erwachsenenalter war Ghrelin am zweiten Lebenstag positiv mit dem enteralen Ernährungszustand korreliert. Ghrelin blieb ohne signifikante Änderung bis zum dritten Lebensmonat. Nach Einführung erster Beikostgaben bei einem Teil der Kinder beeinflusste die Art des metabolischen Substrates die Ghrelin-Konzentration im postnatalen Alter von sechs Lebensmonaten.