Neuropediatrics 2006; 210 - PV4
DOI: 10.1055/s-2006-946353

Aspekte der speziellen prä- und postoperativen Pflege bei Kraniosynostosen

D Kraus 1, L Eizenhöfer 1
  • 1Universität Würzburg, Würzburg, D

Der Begriff der Kraniosynostose beschreibt die vorzeitige Verknöcherung einer oder mehrerer Schädelnähte im frühesten Kindesalter. Hierbei handelt es sich um eine gestörte Knochenentwicklung, die meistens bereits in den ersten Lebensmonaten sichtbar wird.

Je nach betroffenen Nähten unterscheiden wir verschiedene Formen der Kraniosynostose, die sowohl isoliert als auch in syndromaler Form (z.B. Apert-Syndrom, Crouzon-Syndrom) auftreten können. Sie führen zu Verformungen und teilweise auch zu vermindertem Wachstum des Schädels und/oder des Mittelgesichtes. Als Folge des Platzmangels kann sich ein erhöhter Hirndruck entwickeln, der eine absolute OP-Indikation darstellt. Daneben ist die psychosoziale Komponente, auf Grund des anderen Aussehens, für Eltern und Kind nicht zu unterschätzen. Die Diagnose stützt sich auf den äußeren Aspekt und auf Röntgenaufnahmen des Schädels, die in einigen Fällen durch CT und/oder MRT ergänzt werden.

In unserem Vortrag möchten wir Ihnen vor allem die spezielle prä- und postoperative Pflege dieser Patienten vorstellen, die eine sorgfältige Pflegeplanung erfordert.

Weiterhin wollen wir die verschiedenen Operationsmethoden und deren Risiken ansprechen. Von besonderer Bedeutung sind dabei der Blutumsatz, das Nachblutungsrisiko, Lagerungsschäden, Hornhautschäden bei Exophthalmus und Intubationsprobleme bei unterentwickeltem Mittelgesicht.

Abschließend werden wir Ihnen Einblicke in Erfahrungsberichte betroffener Familien geben.